Etwas erfreuliches: mittlerweile kriegen wir schon Post von Filmemachern aus der ganzen Welt (ich weiß nicht warum, aber selbst deutsche Verleihern bombadieren mich mittlerweile ungefragt mit Blu-rays). Hier: Brasilien. BEYOND THE GRAVE heißt der Streifen, gebrannt auf einem DVD-Rohling (hmh… mal sehen was das ist). Irgendwann werde ich mal mehr dazu schreiben. Eigentlich keinen Eintrag wert, aber die Umstände der Zustellung schon. Der dt. Zoll hat freundlicherweise den kleinen Umschlag für mich vorab geöffnet. Eine wohlgemeinte Dienstleistung, dachte ich. Der Grund für die Öffnung war allerdings anderer Natur. Ich rief beim Zoll an, um nachzufragen. Dort sagte man mir, dass Herkunftsland/-region, sowie mein Profil (Alter, etc.) Indizien seien, die auf Drogenschmuggel hinweisen könnten. Das bedeutet nicht, dass man mich verdächtigen würde. Man gehe in Stichproben lediglich Vermutungen nach. Mal bestätigen diese sich, mal nicht. In meinem Fall haben sich die Vermutungen nicht bestätigt. Irgendwie sagt mein Bauch mir, dass ich darüber schon ein bissel empört sein sollte. Aber: ich finde es kurios und lustig. Und natürlich bin ich auch froh, dass sich die Vermutung nicht bestätigte (wie auch?). Dennoch: ab sofort nenne ich mich nur noch EL COBRA. Sollten südamerikanische Filmemacher dieses lesen, und mir ihre Werke einschicken, so bitte ich darum, sie in anrüchig wirkenden Umschlägen abzuschicken. Adressiert an EL COBRA. Dann erst meine Adresse. Wenn der Zoll mich bittet, das Päckchen dann abzuholen, ziehe ich mir einen weißen Anzug an, setzte mir eine Sonnenbrille und einen weißen Sonnenhut auf und besorge mir einen schwarzen Gehstock. In dieser Montur geht es dann zum Zoll, wo ich mich ruhiger, leiser Stimme nur nach dem Päckchen für EL COBRA frage.

‐ Markus Haage
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