Wir sind kein politisches Magazin und hatten auch nie den Anspruch oder überhaupt die Ambition dieses zu sein. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Wir sind eine Filmzeitschrift und dürfen uns darüber freuen, eine bunte Vielzahl von Menschen aus allen Lebenslagen zu unseren Lesern zählen zu dürfen.
Die Liebe, Freude und Passion zum Thema Phantastisches Kino und filmische Popkultur, vereint all diese Menschen. Unsere Leser sind männlich und weiblich, alt und jung. Manche sind Atheisten, andere Christen, Juden oder Muslime. Einige haben einen Migrationshintergrund, andere wiederum nicht. Viele leben in Deutschland, aber auch in der Schweiz, Österreich, Polen, der Türkei, den USA oder Australien. Aber all diese Hintergründe sind irrelevant. Die Emotionen, die Kino hervorruft, vereint diese Menschen und überwindet somit Grenzen, ob politische oder soziale, wirtschaftliche, religiöse oder ethnische. Im Kinosaal oder vor dem Fernseher sind wir alle gleich.
Doch manchmal geschehen Dinge, die auch wir nicht ignorieren können. Heute mussten zwölf Menschen, Mitarbeiter der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“, ihr Leben lassen, weil sie für das höchste Gut, die Meinungsfreiheit, journalistisch eintraten.
Die Meinungsfreiheit (in jeder Form) ist das höchste Gut, dass sich die westlichen Gesellschaften erkämpft haben. Für diese mussten über Jahrhunderte Millionen von Menschen grausam leiden. Sie wurden beschämt, denunziert, geächtet, gefoltert, vertrieben, verfolgt und ermordet. Von Regierungen, Institutionen, Vereinen, Gruppierungen, Mehrheiten, Kollektiven. Ob von religiöser, linker oder rechter Seite. Niemals darf unsere Gesellschaft die Ideale der Meinungsfreiheit verraten. Sie sind alles, was wir haben. Alles was uns ausmacht. Ohne sie, sind unsere Gesellschaften nichts mehr wert. Sie wären nur noch hüllenlose Körper, die vor sich hin vegetieren würden.
Auch wir können uns heute nicht von dem Wahnsinn, der in Paris geschah, abwenden und trauern mit den Angehörigen. Eben nicht, weil es um unseren Berufsstand oder unsere Branche geht, sondern weil es alle Menschen, egal woher sie auch kommen mögen, betrifft. #JeSuisCharlie
‐ Markus Haage