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Schlacht um den Planet der Affen (USA, 1973)

verfasst am 10.Mai 2009 von Markus Haage

„Jetzt, da wir Affen das Steuer in den Händen haben, wird die Erde sicher durch den Weltraum gleiten. Bis ans Ende der Zeit! Und Virgil behauptet, die Zeit hat kein Ende.“

Nach der „Rückkehr“, der „Flucht“ und der „Eroberung“ beginnt nun im finalen Teil der Affensage „Die Schlacht um den Planet der Affen“. Oder vielmehr um drei Hütten und ’ne Tafel – mit Haubitzen und nackten Fäusten.

(© 20th Century Fox Film Corp.)
Noch bevor der geneigte Fan elegant seine Chips-Tüte aufreißen kann, blickt uns auch schon ein Affe entgegen. Es ist ein Orang-Utan im orangefarbender Lederkluft. Nach bereits vier Filmen wissen wir, dass wir es hier mit einem Affen-Weisen zu tun haben. Denn die Orangs kümmern sich um die religiösen, sowie philosophischen Aspekten der Affen-Gesellschaft, die Schimpansen hingegen schwingen das Skalpell und die Gorillas das Kriegsbeil. Somit haben die Affen es doch tatsächlich geschafft, nach dem globalen Untergang, die Macht an sich zu reißen. Fehlt nur noch ’ne Zeitangabe, damit wir das Geschehen in den filmhistorischen Kontext setzen können (obwohl es eigentlich vollkommen wumpe ist…). Pfiffigerweise blendet ein Schriftzug das Jahr ein: 2670. Somit wissen wir bereits, wie „Die Schlacht um den Planet der Affen“ ausgehen wird (könnt also aufhören weiterzulesen). Denn die eigentliche Geschichte spielt kurz nach der Apokalypse…

(© 20th Century Fox Film Corp.)

Nachdem Caesar, Sohn von Cornelius und Zira (auf der Erde abgeschmiert in Teil 3), im vierten Film eine Revolution der Affen gegen die Menschen ausgerufen hat, ist die Erde im nuklearen Feuersturm untergegangen (jedenfalls Nord-Amerika). Nach der Apokalypse hat er mitten im Wald drei Hütten und ’ne Tafel aufgestellt, um dort eine neue Zivilisation zu errichten. Wenige Menschen, denen er vertraut, dürfen dort unter den Affen leben. Sie sind keine Sklaven, aber dennoch nicht gleichberechtigt. Einer von ihnen ist MacDonald (Austin Stoker FTW!), Caesars bester Freund und Partner in Crime. Caesar, der seine Eltern nie kannte, wird durch MacDonald dazu animiert nach den alten Tonbändern seiner Eltern in den Ruinen New York Citys zu suchen. Doof nur, dass die Ruinen noch von ’ner Horde verstrahlter Menschen mit Kapuze und Haubitze bewohnt wird. Diese sehen das Eindringen in ihr Territorium als Kriegserklärung an und rüsten zum Kampf. Dies kommt dem kriegslüsternden Gorilla-General Aldo nur recht, dem es seit langem ein Dorn im Auge ist, dass Menschen unter den Affen leben. Um die Affenstadt für den Krieg zu mobilisieren geht er sogar so weit Caesars Sohn zu töten und dies den Menschen zuzuschreiben. Caesar, außer sich vor Wut und Trauer, mobilisiert die Affen. Die Menschen in der Affenstadt werden eingekerkert – während die Mutanten aus New York City zum Angriff blasen…

(© 20th Century Fox Film Corp.)

Während man bereits beim vierten Film das Budget auf ein Minimum reduzierte (1,8 Millionen Dollar), schaffte man es doch tatsächlich für den finalen Film der Saga, dieses Budget sogar noch zu unterschreiten – und das obwohl inhaltlich ein episches Battle zwischen Mensch und Affen um die Vorherrschaft auf dem Planeten stattfinden sollte. Diese epische Schlacht manifestiert sich nun im Geprügel aus 30 Menschen mit Kapuze, sowie 40 Statisten in Leder und Maske. Minimaler Aufwand, maximaler Erfolg. Fast, denn der Erfolg bleib diesmal aus. Ob dies wirklich nur an der Umsetzung lag, sei mal dahingestellt, denn der Inhalt des Streifens gibt nicht mehr sonderlich viel her, da abermals Fox, wie bereits bei Teil 4, die ursprüngliche Storyline für ein familientaugliches Rating niedermetzelte. Selbst eine Schlüsselszene des Films, in der die Menschen androhen eine Atombombe zu zünden, wurde herausgeschnitten. Hierbei handelte es sich um die Alpha/Omega-Bombe aus dem zweiten Teil – somit wäre ein zumindest interessanter Bogen geschlagen wurden. Die verstrahlten Menschen aus den Ruinen New York Citys wären zu den Mutanten aus dem zweiten Teil geworden. Ebenfalls mit der eigenen Kontinuität nimmt’s der Film nicht sehr genau und so sehen wir am Ende wie Mensch und Affe friedlich miteinander koexistieren. Was aufgrund der veränderten Timeline niemals zur Apokalypse hätte führen können (siehe Teil 3)…

Fatality:
„Die Schlacht um den Planet der Affen“ ist kein durchweg enttäuschender Abschluss – lediglich das extrem niedrige Budget, sowie Fox’ (sehr) familienfreundliche Rating-Politik, lassen den Streifen tief absinken. Zwei Schädel für das letzte Affen-Getöse…

Markus Haage

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Über Markus Haage 2273 Artikel
Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!