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„The Matrix“ feierte vor 20 Jahren Premiere!

verfasst am 29.März 2019 von Markus Haage

Das originale Kinoposter zu „The Matrix“.
(© Warner Bros. Pictures)

Vor zwanzig Jahren, am 29. März 1999, feierte „The Matrix“ im Mann’s Village Theatre in Los Angeles seine Premiere und wurde zwei Tage später, am 31. März 1999, in den US-amerikanischen Kinos veröffentlicht. Kaum jemand ahnte, was für ein Erfolg sich abzeichnen würde. Der Film von den Wachowski-Geschwistern konnte bei einem Budget von nur 63 Millionen US-Dollar weltweit rund 460 Millionen US-Dollar (inflationsbereinigt 2019: rund 703 Millionen US-Dollar) einspielen. Ein mehr als bemerkenswertes Box Office für einen Genrefilm, der lediglich durch den Start von „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“ (1999) zwei Monate später überschattet wurde. In Deutschland wurde „The Matrix“ am 17. Juni 1999 veröffentlicht und konnte 4,8 Millionen Zuschauer in die Kinos locken. Bemerkenswert: Die DVD von „The Matrix“ war in den USA die erste DVD, die mehr als eine Million Kopien verkaufte. Bis November 2003, zum Kinostart von „Matrix: Revolutions“ (2003), waren es gar dreißig Millionen verkaufte DVDs nur in den USA. Ein Erfolg, der seinesgleichen sucht.

Keanu Reeves als Neo in „The Matrix“.
(© Warner Bros. Pictures)

„The Matrix“ entwickelte sich aber nicht nur zu einem Kassenerfolg, sondern auch zu einem kulturellen Phänomen, welches vor allem von Jugendlichen (mithilfe der aufkommenden Digitalisierung) zelebriert wurden. Die groben Verknüpfungen zur realen, virtuellen Welt und dem dystopischen und philosophischen Grundsätzen des Films, sind leicht herzustellen. Unter WhatIsTheMatrix.com wurde zudem eine digitale Marketingkampagne gestartet, die für damalige Verhältnisse neue Maßstäbe setzte. Die Wachowski-Geschwister und Warner Bros. trafen einen Nerv. Zu keinem anderen Zeitpunkt hätte „The Matrix“ wohl besser funktionieren können. In jeder Dorfdisco lief nicht nur der Soundtrack rauf und runter, sondern zahlreiche 18-jährige Besucher sahen sich auch dazu ermuntert in Kunstleder-Mänteln und Sonnenbrillen über die Tanzflächen zu stolzieren. Des Weiteren bedienten sich die Macher nicht nur exzessiv der boomenden digitalen Tricktechnik, sondern entwickelten diese drastisch weiter. Der sogenannte Bullet-Time-Effekt wurde mit dem Film populär gemacht und in zahlreichen anderen Produktionen nachgeahmt. Man denke nur an die Eröffnungsszene aus dem Actioner „Passwort: Swordfish“ („Swordfish“, 2001). Der SFX-Crew von „The Matrix“ brachte dies letztlich einen Oscar ein. Warner Bros. sicherte sich 2005 sogar die Namensrechte an den Effekt.

„The Matrix“ war nicht nur einflussreich, sondern bediente sich auch vieler Einflüsse. Daraus machten die Wachowski-Brüder auch nie einen Hehl. Produzent Joel Silver sagte einmal, dass die Wachowskis ihm den Anime „Ghost in the Shell“ zeigten und dabei anmerkten, dass sie so etwas auf die Leinwand zaubern wollten. Der Einfluss vor allem des ost-asiatischen Kinos macht sich im gesamten Film bemerkbar. Nicht nur inhaltlich, sondern auch inszenatorisch. Viele dargestellte Kampftechniken und Actionszenen referenzieren die Heroic Bloodshed-Filme des Hongkong-Kinos. Für die Choreografie zeichnete sich Yuen Woo-ping aus, der als Regisseur Filme wie „Drunken Master“ (1978) oder „Iron Monkey“ (1993) inszenierte. „The Matrix“ referenziert viele große Werke und erschuf damit etwas Einzigartiges. Das Design des Films bediente sich der Ästhetik von Oliver Stones „JFK – Tatort Dallas“ (1991). Inhaltlich wird Lewis Carrols „Alice im Wunderland“ genauso verarbeitet wie die Thesen von Immanuel Kant und Nietzsche. Die griechische Mythologie spielt eine Rolle als auch die christliche Ikonografie. Der Film stellte den Höhepunkt einer ganzen Ära an Genrefilme dar und bereitete gleichzeitig den Weg für eine neue Art von Phantastisches Kino. Sei es in der Inszenierung, im Marketing, den Effekten oder der Handlung. „The Matrix“ war in gewisser Hinsicht ein Ende als auch ein Anfang.

Es folgten zwei Fortsetzungen, sowie eine Animationsfilm-Anthologie, als auch zwei populäre Computerspiele. Seit Jahren wird ein Reboot oder eine Fortsetzung offen diskutiert. Es wäre nicht überraschend, wenn dieses in den kommenden Jahren umgesetzt wird. Denn in der von den Wachowskis erschaffenen Welt stecken noch viele, viele interessante Geschichten, die es wert wären, erzählt zu werden. Ob sie aber jemals an die Qualität des Originals heranreichen können, sei einmal dahingestellt.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!