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Anspieltipp: „Love, Death & Robots“ von Netflix

verfasst am 5.Juni 2019 von Markus Haage

Die Animations-Anthologie „Love, Death & Robots“ von David Fincher produziert, präsentiert achtzehn Sci-Fi-Kurzgeschichten von unterschiedlicher Länge. Alle Episoden sind in einem anderen Stil animiert. Manche Animationen sind dermaßen beeindruckend, dass sie inszenatorisch problemlos mit abendfüllenden Spielfilmen mithalten können. Das Setting der Folgen ist teils drastisch unterschiedlich. Postapokalypse, Zweiter Weltkrieg, Gegenwart, Weltraum, ferne Planeten, alternative Zeitlinien.

Das Vorschaubild für den Beitrag täuscht. Es stammt nur aus einer von insgesamt achtzehn Episoden, die teils überraschend derb, brutal und actiongeladen sind, aber inhaltlich eben auch herausfordernd sein können und die großen philosophischen Fragen über das Sein stellen („Zima Blue“). Da ich kein Gamer und nicht an hochwertig animierte Zwischensequenzen gewöhnt bin, war ich teils über die hohe photorealistische Qualität einiger Animations-Episoden überrascht. Nicht jede Folge besitzt einen großen Twist oder eine tiefgreifende Handlung („Nacht der Fische“), manche ist gar schierer Nonsense („Alternative Zeitachsen“) oder schlicht eine Parodie auf aktuelle politische, kulturelle, technologische und soziale Entwicklungen („Als der Joghurt die Kontrolle übernahm“), und eine ganz klassische Episode der „Twilight Zone“ wird bewusst gar als Hommage von Deadpool-Regisseur Tim Miller neu inszeniert („Eiszeit“), aber die kreative Kraft hinter (fast) jeder Episode ist teils schier beeindruckend („Jenseits des Aquila-Rifts“). Viele Folgen wären inhaltlich und inszenatorisch dazu prädestiniert gewesen als abendfüllender Spielfilm umgesetzt zu werden („Geheimkrieg“). Vielleicht passiert dies ja noch. Beeindruckend ist auch die kulturelle Vielfalt der Folgen. Manche Geschichten werden für den westlichen Zuschauer aus einer ungewohnten Perspektive erzählt So beginnt die Episode „Gute Jagdgründe“ im China des 19. Jahrhunderts, in der die Welt der Mystik und Magie sich dem industriellen Wandel geschlagen geben muss, um dann in einer alternativen Zeitlinie, stark vom Steampunk beeinflusst, weitererzählt zu werden.

Die Menschheit ist ausgestorben und die Roboter fragen sich: „Was nun?“
(© Netflix)

Eine zweite Staffel von „Love, Death & Robots“ soll bereits anvisiert sein, wird aber sicherlich aufgrund der hohen Qualität der einzelnen Episoden noch etwas auf sich warten lassen.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!