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Insel der Ungeheuer, Die (USA, 1976)

verfasst am 7.April 2009 von Markus Haage

„Wenn ich ihnen jetzt sage, was in mir vorgeht, würden sie mich für verrückt erklären.“
- „Das würde ich nicht.“
„Ich würde gerne mit ihnen schlafen.“

Hühner, Menschen, Frikassè…

(© VCL Communications)

Papa hat noch davor gewarnt. Eines Tages wird die Natur sich am Menschen rächen, „weil er sie mit Abfällen fast unkenntlich gemacht hat. Lass’ die Menschen die Erde nur weiter verschmutzen und die Natur wird rebellieren. Diese Rebellion wird dem Menschen gar nicht gefallen. […] Niemand weiß, wann und wo es passieren wird und wenn es erstmal begonnen hat, wird keiner wissen wann und wie es aufhört.“ Hätten wir mal auf Papa gehört. Aber konnte ja keiner wissen, das die Natur in Form einer Horde von Riesen-Hühnern und Monster-Ratten zurückschlägt…

(© VCL Communications)
(© VCL Communications)

Wenn dann auch noch fleischfressende Mega-Würmer und agressive Mörder-Bienen zuschlagen, dann ist erst recht Feierabend.

(© VCL Communications)
(© VCL Communications)

Doch zum Glück ist der Held des Films, Morgan (Sohn des oben erwähnten Papas), amerikanischer Footballspieler von Beruf. Damit dürfte der Rest klar sein: Trotz unzähliger Tierattacken, die das Leben eines so manchen herumschreienden Nebendarstellers fordern, schafft es Morgan sein Love-Interest durch die Katastrophe zu manövrieren und die Teufelsbrut zu vernichten. Bleibt für den Fan nur die Frage, wie es überhaupt dazu kommen konnte? Der englische Originaltitel lässt es bereits vermuten: „The Food of the Gods“ – das Futter Gottes hat die Tiere mutieren lassen. Auch wenn es mehr eine merkwürdige Interpretation einer verwirrten Farmersfrau ist…

„Der liebe Herrgott hat es uns gegeben, weil wir gottesfürchtige Menschen sind. Wir beten regelmäßig, jawohl. Der Herrgott wird dafür sorgen, dass wir kein Geld mehr brauchen. Dass wir sorgenfrei leben können.“

Natürlich ist es an der Misere nicht Gottes Futter, sondern Industrieabfälle, die aus dem Boden hervorsickern, schuld. Da die Farmersfrau allerdings nicht mit einem allzu hohen Intelligenzqotient… Intelligenzkwuiten… Intelligenzqoi… IQ ausgestattet wurde, verfütterte sie diese an die hiesige Tierwelt. Das Ergebnis ist bekannt. Fette Ratten klettern an Miniaturhäusern hoch, in denen unsere Protagonisten gefangen sind. Wenigstens haben sie ’ne Schrotflinte, selbstgebaute Dynamitstangen und ’nen studierten Football-Star dabei.

(© VCL Communications)

Zwar wird das Futter nicht komplett vernichtet (sondern endet bei Kühen…), aber bis 1989, das Jahr der Fortsetzung „Die Stunde der Ratte“, herrscht zumindest Frieden.

Was dieser Film mit H. G. Wells recht unbekannter Kurzgeschichte „The Food of the Gods and How it Came to Earth“ abgesehen von den Riesenhühnern zu tun, bleibt im Verborgenen. Nach „Angriff der Nuklearmonster“ und der Tierhorrorwelle auf dem Höhepunkt, hat man wohl einfach alles geraped, was irgendwie mit Tieren und schreinenden Menschen zu tun hatte. Und im Gegensatz zu vielen Kollegen ist „Die Insel der Ungeheuer“ schon ziemlich heißer Stoff. Mit konstruierten Charakterentwicklungen hält der Film sich nicht lange auf, sondern springt gleich rein ins kalte Wasser. Keine fünf Minuten vergehen, und die ersten Gummibienen werden humpelnden Statisten auf dem Rücken geklebt. Im Rest des Films dürfen Ratten ran. Und die gehen richtig zur Sache…

Fatality:
Dem Streifen vier Schädel zu geben, wäre wohl für die meisten zuviel des Guten. Aber druff jeschissen, ich mach’s trotzdem. Der Film hat Riesen-Hühnern…. die Menschen fressen. Und dies ist vollkommen ernst gemeint.

Markus Haage

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Über Markus Haage 2266 Artikel
Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!