Mittlerweile gehört es fast schon zum guten Ton, dass Produktionsfirmen ihr Logo in irgendeiner Art und Weise in den Film einbetten. In den merkwürdigsten Ausführungen wird einem Warner Bros. um die Ohren gefeuert oder knallt Miss Columbia ins Bild. Wer allerdings glaubt, dass dies eine neumodische Erscheinung sei, der irrt sich gewaltig. Bereits 1935 erschien Groucho Marx im MGM-Logo, anstatt des bekannten Löwen. Grund genug, dies endlich mal in einer unsäglichen Liste der zehn stylishsten Filmfirmen-Logos zu verewigen (man, man, man, ist das ein bescheuerter Titel…).
10. „Men in Black II“ (2001)
Logo: Columbia Pictures
Tommy Lee Jones und Will Smith zogen ihre schwarzen Anzüge 2001 noch einmal an, um den Abschaum des Universums auszuschalten. Eine ihrer wichtigste Werkzeuge ist der Neuralisator, der Menschen ihre extra-terrestrischen Erfahrungen vergessen lässt (zu ihrem eigenen Schutz, versteht sich!). Anstatt ihrer Fackel bekommt Miss Columbia im Intro des zweiten Teils diesen in die Hand und darf somit den Zuschauer blitzdingsen, wie es Agent Jay so schon ausdrückt.
9. „Blazing Saddles“ (1974)
Logo: Warner Bros.
Yeehaaawww! In bester „Bonanza“-Manier wird in „Blazing Saddles“ gleich das gesamte Warner Bros.-Logo verbrannt. Das es sich hierbei noch um einen Mix aus Animation und realen Aufnahmen handelt, macht es zu einem stylishen Unikum. Etwas ähnlichs geschah übrigens auch 34 Jahre später in „Lethal Weapon 4“.
8. „Constantine“ (2005)
Logo: Warner Bros.
Wieder Warner! Und wieder wird’s zerstört! Und diesmal zu einem verdammt straighten und einer, meines Erachtens, verdammt unterbewerteten Comic-Adaption aus dem Jahre 2005: „Constantine“. Ob und inwiefern der Streifen den Comic gerecht wird, soll hier keine Rolle spielen – ohne Frage ist das Warner-Logo in die Eröffnung des Films verdammt genial eingebettet. Zuerst glänzt es wie frisch aus der CGI-Fabrik, doch dann beginnt das Inferno über dem Logo einzubrechen. Es verrottet bis ein Sturm es langsam aber sicher zerbröckelt und wegfegt. Unter den neuen Logo-Einblendungen, in denen die Firmen-Logos per CGI eingeschneit, umgeschmissen, eingefärbt, überflutet oder auf ähnliche Art und Weise zerstört/verändert/transformiert werden, gehört „Constantine“ zweifelsohne zu den besten.
7. „Die Simpsons – Der Film“ (2007)
Logo: 20th Century Fox
Okay, zugegebernermaßen ist dies kein allzu besonderes Logo – als Simpsons-Fan (seit der ZDF-Erstaustrahlung!) komme ich allerdings nicht drumherum Ralph Wiggums Versuch die Fox-Fanfare nachzuträllern, zu erwähnen. Vom Prinzip her war es das auch schon. Ralph trällert stehend in der Null die Fox-Fanare. Manchmal kann es so simpel sein, um zu begeistern.
6. „Waterworld“ (1995)
Logo: Universal Pictures
1995 – knapp ein Jahrzehnt nach dem die Endzeit-Welle abgeebbt war, entschied sich Universal, dennoch eine weitere Apokalypse-Sturmflut über die Zuschauer (und ihr Firmenlogo) hereinbrechen zu lassen. Mit dem damaligen Superstar Kevin Costner im Gepäck ließen sie unseren Planeten absaufen. Pol-Kappen geschmolzen, Land unter, Costner jetzt Fisch. Um den Streifen stimmungsvoll zu eröffnen wurde Universals bekanntes Logo (der Erdball) überflutet und die Kamera zoomte näher heran bis wir Herrn Costner auf seiner Möhre über die Meere segeln sehen. Wie der Erdball ging der Film baden. Nichtsdestotrotz ein verdammt cooles Intro – und eigentlich ist der Streifen nicht minder cool (hey, kommt schon…).
5. „Die Liga der außergewöhnlichen Gentleman“ (2002)
Logo: 20th Century Fox
Ob der Streifen nun eine gelungene Comic-Adaption ist oder nicht, kann ich leider nicht beurteilen. Und ob dies wirklich Sean Connerys letzter Film hätte sein müssen, sei auch mal dahingestellt – nichtsdestotrotz ist das „20th Century Fox“-Logo verdammt stylish in den Film integriert. Anfangs schimmert es wie gewohnt, um langsam Teil eines verrosteten und verwitterten Industrie-Komplex zu werden. Stylish, baby.
4. „Josie and the Pussycats“ (2001)
Logo: Universal Pictures
Zugegeben: Universal hat es recht einfach kreative Firmen-Logos zu gestalten. Der runde Erdball lässt sich in vieles umwandeln (siehe unten). Ob Planet Mars, die Sonne, ein Tennisball – aber das Universal die Erde in ein Zungenpiercing transformieren würde, hätte wohl niemand gedacht. Keine Frage, wenn ihr das hier lest und den Streifen noch nicht gesehen habt, ist der Überraschungseffekt vollkommen dahin. Abgesehen von der Tatsache, dass dies zu den besten Szenen dieser, nennen wir es mal, flippigen Komödie gehört. Aber hier zählt nur die Idee – von daher: Platz 4 für, ja, für „Josie and the Pussycats“.
Da der Streifen in den USA von MGM vertrieben wurde, hat man den berühmten Löwen durch einen (den gleichen) schreienden Fan ersetzt…
3. „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ (1984)
Logo: Paramount Pictures
Mit einem Gong-Schlag beginnt Indiana Jones’ zweites filmisches Abenteuer, welches zumindest chronologisch sein erstes war. In einem Hongkonger Gangster-Lokal muss er nicht nur um sein Leben kämpfen, sondern auch noch gleich das von Revue-Sängerin Willie Scott retten. Besagter Gong spielt hierbei wiederrum eine lebensrettende Rolle. In einem Techtelmechtel zwischen Affenhirn und Religions-Kult wird Willie es ihm später noch danken. Bevor dies aber alles passiert, geht das berühmte Paramount-Logo in den Gong über. Und das Abentuer beginnt.
Da die „Indiana Jones“-Filme generell mit einer raffinierten Überblende beginnen, möchte ich Ehren halber die Logo-Einblendungen der anderen Teile euch nicht vorenthalten, die anscheinend von Teil zu Teil immer kleiner werden. Im ersten Abenteuer formiert sich der Paramount zu einem Berg im Dschungel, während es im dritten Teil ein Fels irgendwo in Nevada ist. Im letzten Abenteuer ist es lediglich noch ein Erdhügel.
2. „Die Maus, die brüllte“ (1959)
Logo: Columbia Pictures
Die gute Miss Columbia musste schon so einiges über sich ergehen lassen. Ihr wurde der Kopp abgesegelt („Strait-Jacket“) oder wurde durch eine Zeichentrick-Jane-Fonda ersetzt („Cat Ballou“) – im Peter-Sellers-Klassiker „Die Maus, die brüllte“ von 1959 musste sie sich vor einer Maus in Acht nehmen. Und jeder weiß, das Frauen bei quickenden Gefiech am Boden immer recht ängstlich reagieren und so floh auch Miss Columbia von ihrem Podest. In der Fortsetzung „Auch die Kleinen wollen nach oben“ (1964) war sie allerdings wieder auf ihren Posten…
1. „Gremlins 2 – Die Rückkehr der kleinen Monster“ (1990)
Logo: Warner Bros.
Auf Platz Eins der besten Logo-Einblendungen gehört wohl zweifelsohne „Gremlins 2 – Die Rückkehr der kleinen Monster“. Könnte man annehmen, das nun Gremlins auf dem Warner Bros.-Logo rumhopsen, es umstoßen oder auffressen, wird man überrascht (falls man überhaupt ein alternatives Logo erwartete). Es begrüßt uns Bugs Bunny, der cool-lässig auf dem Logo rumlümmelt und den Zuschauer begrüßt. Es dauert nicht lange bis Daffy Duck ins Bild knallt und Bugs seinen Platz streitig macht. Beim Versuch ebenfalls cool-lässig den Film zu eröffnen reißt er allerdings die gesamte (Zeichtentrick-)Kulisse um…
Im Abspann dürfen wir Daffy des Weiteren auch noch begrüßen.
Ehrenplatz: „Die Rache der Eierköpfe“ (1984)
Logo: 20th Century Fox
Da dies nur im Trailer zum Film erscheint, soll es hier mit einem kleinen Ehrenplatz gewürdigt werden. 1984 rissen die Eierköpfe nicht nur ihre Uni nieder, sondern auch noch gleich das Fox-Logo – in bester Zeichentrick-Manier.
Natürlich war dies nur ein kleiner Ausblick auf die (subjektiv-)besten Firmenlogos. Da es noch unzählige andere, ebenfalls genial-gestaltete Logos gibt, möchte ich an dieser Stelle noch ein, zwei erwähnen…
In „Mars attacks!“ umschwirrt ein kleines UFO das Warner-Logo. | Bei „Cannonball“ düsen Zeichentrick-Autos um das Fox-Logo herum. |
Bei „Grudge 2“ transformiert sich Miss Columbia in die schwarz/weiße-Terror-Zicke,… | …bei „Cat Ballou“ war es wenigstens noch eine Zeichentrick-Jane-Fonda. |
Bei „Stirb Langsam 4.0“ gehen die Lichter aus… | Bei „Batman und Robin“ friert nicht nur das Hirn des Zuschauers ein, sondern auch noch das Warner-Logo. |
Apropos kalt: beliebt ist auch Schneegestöber. Ob bei „Edward mit den Scherenhänden“ oder… | …„Dreamcatcher“. Wenn’s schneit, dann haben wir es gleich mit einem winterlichen Film zu tun. |
Ebenfalls in „Hard Rain“,… | …als auch „The Day after Tomorrow“ wahren die Wetterverhältnisse mehr schlecht als recht. |
Anstatt Planet Erde wird bei „Doom“ der rote Planet abgebildet… | …und bei „Die Mumie“ unsere geliebte Sonne. |
Bei „Caspar“ wird aus der Erde der Mond,… | …im Trailer zu „Winbledon“ ein Tennisball. |
Komplett ins Weltall drifteten die Logos zu „Event Horizon“ und… | …Tim Burtons „Planet der Affen“ ab. |
In „Daredevil“ dürfen wir das Fox-Logo mit Murdocks Augen sehen,… | …in „Moulin Rouge“ aus der Sicht eines Theaterpublikums. |
Manchmal wird auch wie bei „Lords of Dogtown“ vandaliert… |
Logo-Einblendungen, mittlerweile wohl schon eine Kunst für sich.
‐ Markus Haage
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