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Jürgen Prochnow spricht Sylvester Stallone in „Creed II – Rocky’s Legacy“

verfasst am 13.Februar 2019 von Markus Haage

Sylvester Stallone in „Creed II“.
(© 2018 MGM, Warner Bros, Foto: Barry Wetcher)

Mit „Creed II – Rocky’s Legacy“ („Creed II“, 2018) kam am 24. Januar 2019 das nunmehr achte Kapitel in der Rocky-Saga in die bundesdeutschen Kinos. Dieses fokussiert sich nun auf Adonis Creed (Michael B. Jordan), dem unehelichen Sohn von Apollo Creed (Carl Weathers), auch wenn Sylvester Stallone als Rocky Balboa weiterhin omnipräsent ist, und dies übrigens nicht nur als Trainer und Mentor von Adonis. Sein filmisches Leben wird in „Creed II“ handlungsbestimmend referenziert. Dieses ging übrigens durch viele Phasen. So entwickelte sich der Charakter Rocky Balboa von einer liebenswerten Dumpfbacke zu einem strahlenden Actionhelden der 1980er-Jahre. Balboa in „Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts“ („Rocky IV“, 1985) hat charakterlich nicht mehr viel mit dem originalen Rocky zu tun. Dies änderte man mit dem fünften und vor allem sechsten Teil wieder, in denen Rocky zu seinen Wurzeln zurückkehrt. Gleiches gilt nun wohl auch für die Synchronisation.

Thomas Danneberg konnte aus gesundheitlichen Gründen Stallone in „Creed II“ nicht sprechen, wobei es hierzu unterschiedliche Meldungen gibt. An Spekulationen möchten wir uns nicht beteiligen. Danneberg spricht wohl generell nur noch einige seiner Stammschauspieler. So sprach er nicht nur Arnold Schwarzenegger, Terence Hill, Nick Nolte, Dennis Quaid, John Travolta, Dan Aykroyd oder John Cleese über Jahrzehnte, sondern eben auch Sylvester Stallone. Das deutsche Kino der 1970er- und -80er-Jahre ist ohne Dannebergs Stimme kaum vorstellbar. Da Danneberg aber nicht zur Verfügung stand, musste man für Sylvester Stallone einen neuen Sprecher finden. Und diesen fand man, indem man zu den Ursprüngen der Rocky-Saga zurückkehrte. Denn obwohl Danneberg in Schwarzeneggers oder Stallones Vita kaum wegzudenken (oder eher wegzuhören) ist, wurde Rocky Balboa ursprünglich im ersten und zweiten Teil von einem anderen Synchronssprecher gesprochen. Nämlich dem Schauspieler Jürgen Prochnow.

Prochnow kehrte nach „Rocky II“ (1979) und somit nach vierzig Jahren in „Creed II“ zu dem Charakter Rocky Balboa zurück. Stallone sprach Prochnow auch noch in „F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg“ („F.I.S.T.“, 1978) und „Vorhof zum Paradies“ („Paradise Alley“, 1978), bis sich seine Karriere aber fast komplett vor die Kamera (durch den Erfolg von Wolfgang Petersens „Das Boot“) verlagerte. Prochnow kam dem nuscheligen Straßenslang („Verstehste?“) von Balboa sehr nahe, während Danneberg dem Charakter „deutlicher“ sprach. Dies lag aber eben auch der charakterlichen Veränderung der Vorlage zugrunde, die Rocky-Balboa innerhalb der Filmreihe durchführte. Eben vom hoffnungslosen Straßenboxer zum internationalen Actionhelden. In „Rocky Balboa“ (2006) griff auch Danneberg auf Rockys nuscheligen Straßensprech zurück, eben weil Stallone im Original dazu zurückkehrte. Danneberg übernahm Stallone erstmalig für das Sportdrama „Flucht oder Sieg“ („Escape to Victory“, 1981) und sprach ihn seitdem fast durchweg (mit wenigen Ausnahmen in ein paar Cameos oder kleinen Nebenrollen).

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!