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Venom: Ein paar Gedanken zum Reboot

verfasst am 28.März 2017 von Markus Haage

Nachdem es gestern Nacht bezüglich der Ankündigung einer R-Rated-Verfilmung von „Venom“ etwas Verwirrung gegeben hat, scheint es sich nun zu bestätigen, dass Sony Pictures wohl tatsächlich an einem neuen und eigenen Marvel Cinematic Universe sitzt.

Hintergrund: Sony Pictures besitzt die Verfilmungsrechte am gesamten Spider-Man-Universum (inkl. aller Charaktere, wie etwa Norman Osborne/Green Goblin, Doctor Octopus, Electro, Sandman, etc.). Nachdem „The Amazing Spider-Man 2“ (2014) bei Zuschauern und Kritikern weit hinter den Erwartungen blieb, entschied sich Amy Pascale, damalige Studio-Chefin von Sony, dazu, einen Deal mit Marvel Studios auszuhandeln. Marvel Studios darf den Charakter Spider-Man in seinem MCU (Marvel Cinematic Universe) verwenden, dafür darf Sony Einzelfilme produzieren und bei Bedarf auf die gesamte Welt dieses MCUs zurückgreifen (Charaktere, Designs, Ereignisse). Heißt: Spider-Man spielt in „Captain America: Civil War“ mit, dafür darf Tony Stark/Iron Man in Sonys kommenden Solofilm auftauchen. Man ging allerdings immer davon aus, dass dieser Deal auch weitere Charaktere des Spider-Man-Universums betreffen würde. Dies scheint nicht (oder nicht mehr) der Fall zu sein. Nach dem Sony-Leak musste Amy Pascale ihren Posten räumen. Der ehemalige Fox-CEO Tom Rothman übernahm ihren Posten. Unter seiner Führung wurden die alten Plänen zum eigenen Spider-Man-Universum wieder herausgekramt. So plante Sony vor dem Deal mit Marvel Studios bereits einen Venom- als auch Sinister Six-Film.

Spider-Man bleibt vorerst Teil des MCUs. Ich gehe davon aus, dass Sony schlichtweg keine weiteren Charaktere oder Designs mit Marvel Studios teilen wollte. Am Ende sind beide Studios auch wirtschaftliche Konkurrenten, weswegen man wohl nun versucht einen Weg zu finden, das noch vorhandene Potential zu nutzen. Da „Suicide Squad“ ein voller Erfolg war (trotz negativer Kritiken) hat man nun wohl erkannt, dass auch ohne die großen Helden ein Franchise möglich ist. Im Fall von Venom ist dies schon merkwürdig, da seine Geburt tief mit Spider-Man verbunden ist, aber hier gibt es bekanntlich immer kreative Möglichkeiten.

Es ist gut möglich, dass Sony erst einmal mit ihren Bösewichtern weitermacht. Erst „Venom“, dann „Sinister Six“. Ähnlich wie DC es nun auch tut („Suicide Squad“, „Suicide Squad 2“, „Gotham City Sirens“, etc.) und dann eben später Spider-Man wieder hinzufügt (ob es einen festen Deal gibt, wie lange Spider-Man Teil des MCUs ist, kann ich nicht sagen). Sony hat Zugriff auf fast 900 Charaktere der Spider-Man-Welt, darunter fallen auch ein, zwei Helden, die man vorab schon etablieren könnte. Und sicherlich wird der ein oder andere Schurke auch eine Art Anti-Held werden. Denn neben Venom gibt’s noch Carnage, der zumindest ursprünglich ein Serienmörder war, bevor der Symbiot (Venom) von ihm Besitz ergriff. Man kann einen bösen Charakter als Helden verkaufen, wenn es halt noch jemanden gibt, der NOCH böser ist. Und wir wissen ja noch nicht, welche Venom-Storyline verwendet wird. So böse war Eddie Brock nun auch nicht, eher ein gescheiterter Charakter … Vielleicht wird auch Flash Thompson zu Venom (siehe Bild). Es gibt hier viele Möglichkeiten.

Vielleicht plant Sony aber auch etwas ganz anderes … und führt als Heldin Spider-Woman ein.

So oder so, ein neues Marvel Cinematic Universe entsteht. Hoffen wir, dass es etwas gewagtes, neues wird. Die Charaktere bieten dazu die Möglichkeit. Und die Ankündigung von „Venom“ als R-Rated-Horror verbreitet erstmal Vorfreude.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!