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Amazon kauft das Traditionsstudio MGM!

verfasst am 26.Mai 2021 von Markus Haage

Seit heute ist es offiziell: Amazon wird das Traditionsstudio MGM kaufen und macht damit der Konkurrenz deutlich klar, dass sie ihren Entertainment-Sektor drastisch ausbauen werden.

Der Löwe brüllt nun für Amazon.
(© Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc.)

MGM steckte seit Jahren in finanziellen Schwierigkeiten und lebte quasi von der Veräußerung ihrer Filmlizenzen, die rund einhundert Jahre an Hollywood-Historie umfassen (bereits Ende der1990er-Jahre verkaufte MGM zahlreiche Rechte ihrer Werke vor 1986 an Warner Bros.). Netflix und Apple TV sollen MGM ebenfalls hart umworben haben, aber anscheinend hat der Amazon-Konzern letztlich die besten Karten gehabt. Beide Konzernen gingen laut Variety nun ein sogenanntes „definitive merger agreement“ ein, welches den Kauf von MGM durch Amazon für rund 8,45 Milliarden US-Dollar einleiten soll, beziehungsweise wird. Somit erhält Amazon nun Zugriff auf zahllose Lizenzen. Das MGM-Archiv umfasst rund viertausend Stunden an Spielfilmen und siebzehntausend Stunden an Fernsehproduktionen. Dazu zählen Filmreihen, Klassiker und Serien wie „Stargate“ (1994), „RoboCop“ (1987), „Vikings“ (2013–2020), „The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd“ (2017–), „The Addams Family“, „Rain Man“ (1988), die James Bond-Filme (2017–), die Rocky-Reihe (2017–), Pink Panther, „Der Hobbit“ (2012), und vieles, vieles mehr. Alleine die Bond-Reihe stellt eine pure Gelddruckmaschine dar.

Vor allem die „neuen“ Streaming-Dienste benötigen Lizenzen und Archive, um mit der kommenden Konkurrenz, die über Jahrzehnte an Filme und Serien verfügen, mithalten zu können. Der Kauf von MGM bedeutet allerdings nicht, dass nun sofort alle Filme und Serien exklusiv auf Amazon gestreamt werden können. Die weltweiten Vertriebsrechte sind teilweise verstreut und können von Region zu Region vollkommen unterschiedlich sein. Man kann deswegen annehmen, dass der Kauf sich eher auf die Lizenzen dieses Archives bezieht, welches Neuproduktionen einschlägiger Klassiker und populärer Werke ermöglicht, und auch hier bestehen natürlich weitere Verträge. So besitzt MGM zwar die Produktions- und Vertriebsrechte zu den Bond-Filmen, aber die bestehenden Verträge mit der Produzenten-Familie Broccoli, die seit jeher alle 007-Filme in Auftrag gab, müssen natürlich übernommen und respektiert werden. Ohne die Broccoli-Familie kann kein neuer Bond produziert oder vertrieben werden.

Amazon wird nun in den nächsten Jahren ihr eigenes Angebot an Streaming-Produktionen drastisch ausbauen können. Derzeit arbeitet der Konzern unter anderem an einer „Herr der Ringe“-Serie. Nur die erste Staffel von acht Episoden wird ein Produktionsbudget von 465 Millionen US-Dollar umfassen.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!