Es ist offiziell: „Fast & Furious 8“ hat das erfolgreichste Startwochenende aller Zeiten hingelegt und sogar „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ damit geschlagen. Es ist nicht unser Genre, aber es bleibt faszinierend…
533 Millionen US-Dollar konnte der achte Teil am ersten Startwochenende global einspielen. Damit knapp 4 Millionen mehr als Episode VII. Es geht hier nicht um einen inhaltlichen Vergleich zwischen „Star Wars“ und „Fast & Furious 8“, aber es bleibt dennoch faszinierend, weil „Star Wars“ quasi ein globales Kultur-Event darstellte, über das alle Medien, von Spiegel Online bis zu CNN, berichteten. Die „Fast & Furious“-Filmreihe blieb in der medialen Berichterstattung demgegenüber (verhältnismäßig) „klein“.
Trotz des Triumphes am Startwochenende ist aber nicht damit zu rechnen, dass der Film zum Beispiel „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ vom Gesamteinspiel schlagen wird. „Star Wars“ hatte sogenannte „legs“ und konnte langfristig vor allem durch repitive viewings von Zuschauern (also Fans, die sich den Film mehrmals anschauten) insgesamt 2,1 Milliarden weltweit einspielen. Ob „Fast & Furious 8“ dies schafft, darf angezweifelt werden. Ein Film wie „Avatar“ hatte ein eher mittelmäßiges Startwochenende, konnte aber dank seiner „legs“ 2,7 Milliarden einspielen. Vor allem die damals neue 3D-Technik zog die Leute ins Kino. Wäre „Avatar“ nicht rausgeflogen, hätte der Film vielleicht sogar die 3-Milliarden-Grenze geknackt. „Avatar“ musste Mitte März die Kinosäle verlassen, um Platz für Tim Burtons „Alice im Wunderland“ zumachen, der vom neuen 3D-Hype ebenfalls profitierte und knapp 1 Milliarde einspielte (damals gab es noch nicht genug 3D-Kinos und die Verleiher teilten sich diese quasi auf). Dies hatte mit der Qualität des Films nicht viel zu tun, es war tatsächlich der 3D-Hype, der die Kassen klingeln ließ. Die Leute wollten neue 3D-Filme sehen. Ein ganz anderer Film hätte wohl ein ähnlich starkes Ergebnis eingefahren. Die direkte Fortsetzung von Burtons „Alice im Wunderland“ ging ein paar Jahre später sang- und klanglos an den Kinokassen unter. Das „Fast & Furious 8“ die 1-Milliarde-Grenze knackt, ist allerdings nur noch Formsache.
Zum Vergleich (auch wenn es etwas hinkt): „Fast & Furious 8“ hat in vier Tagen mehr Geld eingespielt als „Kong: Skull Island“ in 5 Wochen oder „Star Trek Beyond“ oder „X-Men: Apocalypse“ in ihrer ganzen Laufzeit. In der ersten Startwoche wird der Film mehr einspielen, als „Mission: Impossible – Rogue Nation“, „Interstellar“ oder „Thor: The Dark World“ in ihrem gesamten Kino-Run.
Es bleibt verblüffend und faszinierend, wie dieses Franchise, das vor ein paar Jahren als komplett tot galt, sich zu einer der erfolgreichsten Filmserien aller Zeiten gemausert hat. Zum Vergleich: Teil 4 von 2009 hatte weltweit noch 380 Millionen (insgesamt) eingespielt. Der aktuelle Teil 8 hat in 4 Tagen 150 Millionen mehr eingespielt.
‐ Markus Haage