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Fernsehen ohne Fernseher

verfasst am 4.Januar 2018 von Markus Haage

Ein Gedankengang zum Abend…

(© Neon-Zombie.net)

In (sehr) naher Zukunft wird es möglich sein, Fernsehen zu schauen, ohne einen Fernseher zu besitzen. Stichwort: Augmented Reality; Facebook investiert hier bereits Milliarden. Zitat von Business Insider:

„Wir brauchen keinen physischen Fernseher. Wir können für einen Euro eine TV-App kaufen, diese an die Wand projizieren und dann anschauen“, so Zuckerberg zu USA Today vor der Keynote. „Es ist ziemlich erstaunlich, wenn man darüber nachdenkt, wie viele der physischen Dinge, die wir verwenden, gar nicht physisch sein müssen.“

Man setzt sich eine Brille auf, und der Fernsehschirm erscheint vor dem Auge. Irgendwann braucht man die Brille auch nicht mehr. Das Radio ist in einem Wandlautsprecher eingebunden, genauso wie das Telefon, die CD-Anlage, die Klingel. Alles in einem. Ein Freund von mir ist komplett auf digitale Inhalte umgestiegen. Alles. VoDs, MP3s, eBooks, eMags, e-weißdergeier. Dazu hat er seine kompletten Sammlungen aufgelöst. Er war überrascht, wie wenig Platz er nun eigentlich braucht (es hängt im Grunde nur noch ein Flachbildschirm an der Wand, der als Smart-TV über flache Lautsprecher verbunden ist und auch als CD-Player fungiert) und überlegt tatsächlich, sich eine kleinere Wohnung anzuschaffen. Ergibt irgendwie sogar Sinn. Schaut euch in euren vier Wänden um und denkt euch den Plattenspieler, das CD-Regal, die Filmsammlung, das Radio, den DVD-Player, den Fernseher und damit auch jeden Schrank, der Bücher, CDs, Schallplatten, DVDs enthält, weg. Das „alles“ passt auf eine „kleine“ Festplatte. 4 Terrabyte im Handtaschenformat kosten 100 Euro. Im Zweifelsfall ist es eh in der Cloud und braucht nicht einmal mehr eine Festplatte.

Ich stehe der digitalen Revolution nicht negativ gegenüber und bin der festen Überzeugung, dass man beide Seiten glücklich bedienen kann, aber komme auch zu der simplen Feststellung, dass seine Wohnung nun einfach leer ist. Ohne Fehlkäufe. Ohne Hinweise auf seinen Geschmack und seine Vorlieben. Ohne zerlesene Bücher, gehörte Platten oder geschaute Filme. Eben ohne jegliche Seele. Aber ja, wenn man alles knallhart aussortieren will, kann man dies tun und sich von (fast) allen „befreien“ und den Ballast ablegen (insofern man es als Ballast sieht).

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!