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Freakshow – …der Sound aus dem Jenseits (Kanada, 1988)

verfasst am 24.Januar 2005 von Markus Haage

„Ein Ohrring? Nur zwei bestimmte Männer tragen Ohrringe - Piraten und Schwuchteln! Und da draußen steht kein Schiff in unserer Einfahrt...“

Amerikanische Kleinstädte und Heavy-Metal, eine explosive Mischung…

Die, angeblich, satanistische Rock-Band Black Roses will insgesamt vier Konzerte im kleinen Städtchen Mill Basin spielen. Die Kids flippen aus – ebenso die Eltern. Denn diese wollen mit aller Macht dem Treiben des finsteren Rock ’n’ Rolls ein Ende bereiten. Lediglich der coole High-School-Lehrer Moorhouse kann die Aufregeung nicht verstehen – und da er nebenbei die Tochter des Bürgermeisters Farnsworth regelmäßig bürstet, legt er ein gutes Wort beim Stadtoberhaupt für die Band ein.

Das erste Konzert – mit Anteilnahme der Eltern – verläuft auch ganz nach deren Vorstellungen. In Weiß gekleidet spielen Black Roses ihre größten Schnulzen – doch als die Elternschaft den Saal verlässt, bricht die Höhle aus: Rotlicht und satanische Verse…

„Tear down the walls of Hell,
Make room for lust to dwell!
Carry in your hands a sword,
Tear away the image of the Lord!“

„Pull down society!
Only then can we be free!
In the world alone to roam,
Destroy your happy home!“

Nu’ kann ich die Aufregung auch verstehen…

Am nächsten Tag merkt Lehrer Moorhouse Veränderungen bei seinen Schülern (Ohrringe, Lidschatten, Nietengürtel, Kickermatte) und ist sich nicht mehr sicher, ob das Konzert (und die noch folgenden) eine so gute Idee war. Denn was die Eltern befürchteten, tritt auch wirklich ein. Black Roses sind schwabbelige Latex-Rock-Monster aus der Hölle und in Personalunion Abgesandte des Satans – und mit ihrer Mucke verwandeln sie die Jugendliche nicht nur in knarschige Skelette, sondern sammeln für den Teufel auch noch brav Seelen ein…

John Fasano, der uns bereits mit seinem Erstlingswerk einen „Im Angesicht der Hölle“ bescherte, greift hier noch mal in die Vollen. Diesmal ist es qualitativ besser in Szene gesetzt, dennoch verlässt er sich auf das bewährte Rezept: Titten, Monster, Rock. Dazu eine Story die zwar altbacken ist, aber ironischerweise nicht dem rebellischen Pfad der Jugend folgt (und das obwohl Fasano zum Zeitpunkt der Produktion selber erst in seinen 20ern war). Anfänglich lacht man noch über die gekünstelte Hysterie der Eltern über den angeblich satanischen Rock – bis man am Ende feststellt, dass die Sorge der Rednecks begründet war. Black Roses sind des Teufels und ihr Ziel ist es die jungen Seelen einzukassieren. Natürlich in Form von käsigen Liedtexten und wabbeligen Latexmasken…

Höhepunkt dieses Latex-Massakers ist allerdings nicht zwingend das grandiose Finale (obwohl dies wirklich schon die Grenzen des Ertragbarem sprengt…), sondern das wurmförmige Lautsprechermonster, welches aus diesem hevorplatzt und Big Pussy Bonpensiero von den „Sporanos“ verschlingt.

Fatality:
Vier Schädel für einen Rock-Mayhem mit Blut, Brüsten, Monstern, Mucke, Nebel und zahllosen entsetzten Gesichtern.

Markus Haage

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Über Markus Haage 2273 Artikel
Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!