Die erste Review-Welle zum neuen Ghostbusters-Film ist über das Netz geschwappt und ich fasse mal den Grundtenor zusammen…
Grundsätzlich kommt der Film bei den Kritikern positiv an. Möchte man RottenTomatoes.com als Indikator ansehen, so hat „Ghostbusters“ dort ein sehr positives Durchschnittsrating von 77% (wobei diesem eine sehr simple Fresh/Rotten-Bewertung zugrunde liegt). Bei Metacritic.com immerhin 62/100, wobei hier auffällt, dass in deren Wertung Reviews eingeflossen sind, die in einem sehr starken Kontrast zueinander stehen. So gab Richard Roeper von der Chicago Sun-Times (quasi der Nachfolger des legendären Ebert) dem Film nur 25/100, während Drew McWeeny (gehört zur alten AICN-Gang) von HitFix sogar 91/100 vergab.
Insgesamt kann man sagen, dass der Film wohl ein sehr seichter, unterhaltsamer Popcorn-Sommer-Blockbuster darstellt, keine Neuerfindung des Genres, der zuwenige Risiken eingeht, um aus der großen Masse herauszustechen (wenn es eben nicht „Ghostbusters“ wäre). Inhaltlich muss man wohl die Frage stellen, warum bei der simplen (teils vorhersehbaren) Handlung, die der originalen Geschichte eben wenig Neues abringt, überhaupt ein Remake vorgenommen wurde. Das würde nichts am großen Entertainment-Faktor ändern, deutet aber auf viele verpasste Chancen hin, gerade weil der Cast weitaus besser funktioniert als es zu erwarten war. Zu aller Überraschung soll Chris Hemsworths Charakter Kevin das komödiantische Highlight des Films darstellen und die meisten Lacher bekommen. Kate McKinnon soll von allen Ghostbusters mit Abstand den besten Eindruck hinterlassen und dürfte zu den populärsten Charakteren gehören.
Größter Kritikpunkt scheint das CGI, bzw. das Design der Geister, zu sein, welches an die Realverfilmung von „Scooby-Doo“ erinnern würde. Zu bunt, zu poppig. Gleiches gilt auch generell für den gesamten Look des Films. Der raue Realismus der Vorlage ist komplett verschwunden. Dennoch gibt es auch hier einige positive Überraschungen. Das 3D soll exzellent sein und einige pfiffige visuelle Überraschungen bereit halten, die vom Publikum abgefeiert wurden.
Es gibt natürlich auch Kritiken, die den Film vollkommen zerreißen oder in den Himmel loben. Ich habe hier nur versucht eine Art Mittelwert zu finden.
Also, am Ende nicht der Untergang des Abendlandes, aber auch keine Offenbarung. Ich bin durch das irritierende Marketing noch etwas unsicher, freue mich aber grundsätzlich auf den Film (was aber daran liegt, dass ich nach Harold Ramis‘ Tod endgültig mit einer Fortsetzung oder einem Film im Geiste des Originals abgeschlossen hatte).
‐ Markus Haage
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