Alles vergeht. Nichts ist für die Ewigkeit. Dies gilt insbesondere auch für Film-Requisiten. Die meisten Latexmasken und -puppen aus einschlägig bekannten Filmklassikern sind schon längst verrottet. Von Kongs Stop-Motion-Figur aus „King Kong und die Weiße Frau“ („King Kong“, 1933) existiert nur noch das Skelett, von Hoggles Gesicht aus „Die Reise ins Labyrinth“ („Labyrinth“, 1986) nur noch ein paar lose Reste. Es bedarf eben einer recht intensiven Pflege, diese Requisiten am Leben zu halten. Oder eher den Verfall zu verlangsamen. Und warum sollte man sie aufheben, wenn sie ihren Dienst erfüllt haben? Wären alles nur Lagerkosten, weswegen regelmäßig Requisiten auf Auktionen verscherbelt werden. Auch zu aktuellen Produktionen. Der Verfall gilt wohl auch für Marty McFlys futuristische Nike-Sneaker aus „Zurück in die Zukunft II“ („Back to the Future Part II“, 1989). Diese wurden zwar 2011 von Nike in einer stark limitierten Auflage von 1500 Stück neu auf den Markt gebracht (und mittlerweile bei eBay für um die 12.000 US-Dollar gehandelt), aber die Original-Requisiten vom Dreh beginnen bereits zu zerbröseln…
Erst kürzlich wurden diese via eBay versteigert, wohlgemerkt aber nur der abgebildete linke Schuh. Das letzte gewinnende Gebot der Online-Auktion? Knapp 92.100 US-Dollar. Wie erwähnt liegt selbst die Neuauflage aus dem Jahre 2011 bereits bei 12.000 Dollar, aber diese besitzen keine Power-Lace-Funktion (die automatischen Schnürsenkel). Eine offizielle Version mit Power-Laces kam wiederum erst 2016 heraus. Hier allerdings weltweit auf 89 Stück (das Release-Jahr des Films) limitiert. Der Verkauf ging einer von Michal J. Fox initiierten Parkinson-Stiftung zugute.
So oder so, der Zahn der Zeit nagt an allem. Auch an unseren Kindheitserinnerungen. Zumindest wenn man einen Blick hinter die filmische Realität wirft.
‐ Markus Haage
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