„RoboCop 3“ (1992) gilt sicherlich nicht als die beste Fortsetzung aller Zeiten, gemeinhin sogar als der Untergang der Filmreihe. Dennoch besitzt der dritte Teil gewisse Qualitäten. Regisseur Fred Dekker hat vieles richtig gemacht, wurde jedoch vom Studio gezwungen einen kinderfreundlichen Film mit PG-13-Rating zu inszenieren. Der daraus resultierende Misserfolg zerstörte im Grunde seine Karriere, die mit „Die Nacht der Creeps“, „House“ und „Monster Busters“ ziemlich beeindruckend begann (insbesondere dann, wenn man sich vor Augen führt, dass Dekker zu diesem Zeitpunkt gerade einmal Ende 20 war). Es gibt dennoch viele Ideen und Szenen im Film, die unglaublich gut funktionieren. Hervorzuheben ist die Fake-Werbung, die die fiktive Welt widerspiegelt, aber im Grunde sogar als eine Parodie auf den Film selber zu verstehen sein kann. Hier findet ihr die besagte Szene.
Denn es ist tatsächlich so, dass „RoboCop“, die sozial- und kulturkritische Actionfarce mit Hard-R-Rating, nun in ein kindertaugliches Franchise umgewandelt wurde. Eben auch mit einer eigenen Spielzeugreihe und zwei Zeichentrickserien. „RoboCop“ wurde für die Kids neu erfunden. Natürlich nur zur reinen Gewinnmaximierung. Es existierte ein Markt, also nutzte man diesen aus, auch wenn Paul Verhoeven und Ed Neumeier, Regisseur und Drehbuchautor des ersten Films, dies niemals im Sinn hatten. „RoboCop 3“ ist – so komisch wie es auch klingt – in seiner Ausrichtung diesbezüglich nur konsequent, auch wenn es dem Franchise, aufgrund der eigentlich erwachsenen Zielgruppe der Filme, massiv geschadet hat. Es ist interessant zu sehen, wie manche Filme mit der Zeit „wachsen“ und man sie aus anderen Blickwinkeln betrachtet.
‐ Markus Haage
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