„Hey Slash! Was ist das für ein Zeug?“ -
„Brennspiritus! Wir trinken ihn verdünnt.“
Das Handbuch für Filmproduzenten, Kapitel „Endzeitfilm, Low-Budget“:
Beispiel Nummer 456, „Rush 2“, Italienischer Endzeit-Trash.
1) Preface: Weltkatastrophe. Klassisch: Superkrieg mit Viren und Atombomben. Verwenden sie Aufnahmen aus alten Dokumentarfilmen.
2) Feuriger Actionheld, dessen Tolle auch zwanzig Jahre nach dem radioaktivem Fallout hält.
3) Ruinen und Baggerkippen dienen ihnen als Kulissen. Es kann auch die leerstehende Farbenfabrik am Stadtrand sein, Hauptsach günstig.
4) Bunker: Supertechniker in weisser Robe lebt von Soldaten bewacht im Bunker und will Uran! Das zieht bestimmt. Ein goldener Stirnreif lässt diesen Tech-Priester mächtig wirken.
5) Bad Guy: Schmieriger Hehler und Gangsterchef in Admiralsjacke, umringt von halbnackten Mädchen, deren Gesäße immer im Bild sein MÜSSEN.
6) Maschinenpistolen. Dauerfeuer! Hauptsache es knallt. Und Motorradstunts. Und am Ende eine Verfolgungsjagd wie bei MAD MAX 2 (gut geklaut ist halb gewonnen).
7) Urmenschen: Statisten in abgeschnittenen Jeans werfen ein Netz über die Hauptdarsteller, winken mit Styrorporknüppeln und werden verkloppt. Sie haben falsche Bärte. Wild.
8) Der Regisseur hat das Anrecht auf einen amerikanischen Decknamen (hier: Tonino Ricci -> Anthony Richmond).
Fatality:
Wir haben hier alles, von Mutanten die dumm stöhnen, über abgenutzte Charakter- und Storykonzepte, bis hin zu spastisch zuckender Action. „Rush 2“ erinnert an eine Gang 10-Jähriger Jungs aus Italien, die in ihren Gedanken „Mad Max“ oder „Fallout“ nachspielen, mit „Ratatatata“ und „Öhhh, KILL!“. Hut ab, Viva Italia und den Videorecorder angeworfen!
‐ Hellhaim