Der Filmproduzent Gary Kurtz ist im Alter von 78 Jahren verstorben.
Gary Kurtz ist maßgeblich für die Erschaffung des „Star Wars“-Universums mitverantwortlich. Als Produzent stand er dem jungen George Lucas bei der Produktion von „Krieg der Sterne“ („Star Wars“, 1977) als auch „Das Imperium schlägt zurück“ („The Empire strikes back“, 1980) zur Seite. Leider kam es zu einem Zerwürfnis beider Filmemacher, so dass er noch vor der Produktion von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ („The Return of the Jedi“, 1983) die Saga verließ. Es gilt als überliefert, dass er weder von den Ewoks noch der Idee eines zweiten Todesstern inhaltlich angetan war und die Saga, wie ursprünglich geplant, auf neun Episoden ausbauen wollte. Bereits bei „American Graffiti“ (1973) war Kurtz als Produzent verantwortlich. Nach den „Star Wars“-Filmen produzierte er unter anderem „Der Dunkle Kristall“ („The Dark Crystal“, 1982) und „Rückkehr nach Oz“ („Return to Oz“, 1985), eine teils sehr düsteren Pseudo-Fortsetzung für Walt Disney.
Kurtz gewann unter anderem den Golden Globe für den „Besten Film (Comedy)“ und war mehrmals für den Oscar in der Kategorie „Bester Film“ nominiert. Aktuell arbeitete er an einer getreuen Umsetzung von Will Eisners Kultcomic „The Spirit“.
Ohne Kurtz hätte es das „Star Wars“-Universum, wie wir es heute kennen, wohl nie gegeben. Er hielt das Schiff auf Kurs, als die Produktion des ersten Films in (vor allem finanziellen) Problemen steckte und überzeugte 20th Century Fox davon, weiter an das Projekt zu glauben. Er hatte auch einen maßgeblichen Einfluss auf kreative Entscheidungen bezüglich von „Das Imperium schlägt zurück“. Einer der Gründe, warum es wohl auch zum Zerwürfnis mit Lucas kam. Durch den famosen Erfolg von „Krieg der Sterne“ änderte sich die Filmlandschaft maßgeblich, auch wenn Spielbergs „Der Weiße Hai“ (1975) der Anbeginn des modernen Hollywood-Blockbusters gewesen ist. Ohne Kurtz‘ Engagement würden wir vielleicht in einer vollkommen anderen Filmlandschaft leben.
‐ Markus Haage