Ich teile meine losen Gedanken mit der Welt.
James Camerons Filme werden allesamt von starken Frauen dominiert. Ob TITANIC, AVATAR, TERMINATOR oder TRUE LIES. Und natürlich auch ALIENS (1987), die grandiose Fortsetzung zu Ridley Scotts ALIEN (1979). Was den Film zweifelsohne besonders macht, ist die einfache Tatsache, dass die Frau (-> Ripley) hier eine „rückwärts gewandte“ Entwicklung durchzieht und weiblicher wird.
In TERMINATOR war Sarah Connor das Opfer, dass einen männlichen Helden brauchte, um zu überleben. In der Fortsetzung ist sie der dominierende Part, die harte Einzelkämpferin, die ihren Sohn, den (männlichen) Helden der Zukunft, beschützt, dabei aber alle mütterlichen Charakterzüge ablegt. In ALIENS aber ist Ripley (aufgrund ihrer Erfahrungen in Teil 1) von Anfang an der dominierende Charakter, der die Marines auf ihren Einsatz vorbereitet und sogar das Kommando übernimmt, als diese in einen Hinterhalt der Aliens geraten. Erst später im Film, als sie sich dem Waisenkind Newt annimmt, erhält sie wieder weibliche/mütterliche Züge und entwickelt sich „zurück“. „Zurück“ ist absichtlich in Anführungszeichen gesetzt, da es nicht rückschrittlich gemeint ist, ganz im Gegenteil. Beides ist miteinander vereinbar, ohne das es gegensätzlich wirkt. Ripley nimmt somit ihre mütterliche Rolle Newt gegenüber an, behält aber ihren stärkeren Charakter bei. Am Ende bleibt nur noch sie über, muss sich um die Hilflosen (Newt, Bishop, der zerfetzte Roboter und der schwerverletzte Biehn) nicht nur kümmern, sondern sie auch verteidigen. Dann natürlich gegen die Alien Queen, die letztlich auch nur ihre Kinder beschützt. Quasi Kampf der Mütter, um ihre Schützlinge.
‐ Markus Haage