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Nachruf: D.C. Fontana ist verstorben

verfasst am 4.Dezember 2019 von Markus Haage

Die us-amerikanische Drehbuchautorin D.C. Fontana ist verstorben.

(© StarTrek.com)

D.C. Fontanas Einfluss auf das gesamte „Star Trek“-Universum kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Als Drehbuch-Autorin begann sie ihre Arbeiten an „Raumschiff Enterprise“ (1966–1969) bereits mit der zweiten Episode „Der Fall Charlie“ („Charlie X“, 1966) und sollte bei zehn weiteren Episoden das Skript verfassen oder die Story liefern. Fontana war bei der Erschaffung des Trek-Universums von Anfang an dabei und besaß großen Einfluss auf die Entwicklung der Vulkanier und des Charakters Mr. Spock, gespielt von Leonard Nimoy. Des Weiteren gilt sie als Schöpferin der Alien-Rasse der Andorianer. Auch für weitere Trek-Serien war sie aktiv. So verfasste sie eine Episode der Zeichentrickserie „Die Enterprise“ („Star Trek“, 1973–1974), mehrere Episoden von „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“ („Star Trek: The Next Generation“, 1987–1994), darunter das Drehbuch zur Pilot-Doppelfolge „Der Mächtige“ und „Mission Farpoint“ („Encounter at Farpoint“, 1973–1974), als auch zu „Star Trek: Deep Space Nine“ (1993–1999). Ebenfalls war sie an der Produktion des PC-Spiels „Star Trek: Bridge Commander“ aus dem Jahre 2002 beteiligt, verfasste den Trek-Roman „Vulcan’s Glory“ und für IDW Publishing das Graphic Novel „Star Trek: Year Four – The Enterprise Experiment“. Für das Skript zu „Encounter at Farpoint“ wurde sie für den prestige-trächtigen HUGO-Award nominiert.

D.C. Fonatana legte immer großen Wert darauf, dass ihre Karriere mit „Star Trek“ weder begann noch endete. Wahrscheinlich auch, weil zeitlebens ein infames Gerücht herumging, dass sie lediglich als Sekretärin von Gene Roddenberry, dem Schöpfer von „Star Trek“, wohl eher zufällig in ihre Position gekommen ist. So stellte sie in einem Interview mit StarTrek.com im Jahre 2013 deutlich klar, dass sie bereits vor der Fernsehsendung erfolgreich im Geschäft gewesen ist.

„History here – most people ignore the fact that I was a writer before Star Trek. Between 1960 and 1963, while working for Samuel A. Peeples, I sold two stories and two scripts (produced) to The Tall Man series, done a rewrite on a Shotgun Slade script (produced) and sold a story of Frontier Circus (produced). In 1963, Samuel A. Peeples left MGM (where he had written a movie script) to move on to other projects, and I decided to stay at the studio. I saw an ad on the job board for a position as secretary to the Associate Producer of a new show called The Lieutenant (created and produced by Roddenberry). I applied for the job and was hired to be production secretary to Del Reisman on the show – which is how I met Roddenberry. When his secretary was in the hospital for two months due to complications from an appendectomy, I worked directly for Roddenberry. He came to know I had already written produced television material. When The Lieutenant came to an end, Roddenberry started trying to sell Star Trek around town. (MGM/Norman Felton had already said „no“ to doing it. Guess how many times they’ve kicked themselves around the block about THAT decision?) When Star Trek sold to Desilu, Gene asked me to come to work there as his production secretary.

From 1964 through the making of two Star Trek pilots, plus two other pilots Roddenberry produced, to beginning of Star Trek production in 1966, I wrote a script for Ben Casey (produced), Slattery’s People (bought but not produced as the series was cancelled) and The Road West (produced). So when we came to production on Star Trek’s first season, Roddenberry assigned me to pick one of the stories in the bible and write the script. I chose „Charlie X,“ and that was the start of my science fiction writing. I was far from being a novice writer, and Star Trek was not my first credit – far from it.“

Neben ihrer Tätigkeit für das Star Trek-Universum verfasste sie selbstverständlich unzählige Drehbücher für viele weitere Klassiker der TV-Geschichte. „Bonanza“ (1959–1973), „Der sechs Millionen Dollar Mann“ („The Six Million Dollar Man“, 1974–1978), „Im Land der Saurier“ („Land of the Lost“, 1974–1977), „Die Straßen von San Francisco“ („The Streets of San Francisco“, 1972–1977), „Logan’s Run“ (1977–1978), „Die Waltons“ („The Waltons“, 1971–1981), „Dallas“ (1978–1991), „Buck Rogers“ („Buck Rogers in the 25th Century“, 1979–1981), „He-Man – Im Tal der Macht“ („He-Man and the Masters of the Universe“, 1983–1985), „Krieg der Welten“ („War of the Worlds“, 1988–1990). All diese Serien verließen sich auf ihr Talent. Auch für das „Babylon 5“-Universum war sie aktiv. Drei Episoden stammen aus ihrer Feder.

Da weibliche Autoren in der US-Fernsehbranche der 1960er-Jahre wenig ernst genommen wurden, entschied sie sich schon frühzeitig dazu, ihr Geschlecht durch die Verwendung von Initialen oder gar der Verwendung von Pseudonymen, wie etwa J. Michael Bingham und Michael Richards, zu verbergen. Ihr vollständiger Name war Dorothy Catherine Fontana.

Fontana starb nach kurzer Krankheit im Alter von 80 Jahren am 2. Dezember 2019.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!