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Game of Thrones – Gehälter und Episoden

verfasst am 7.August 2017 von Markus Haage

„Game of Thrones“ und wie Gehälter die Serie (vielleicht!) inhaltlich beeinflussen (keine Spoiler)

Die siebte Staffel von „Game of Thrones“ geht bereits wieder ihrem Ende entgegen. Es wird diesmal „nur“ sieben Episoden geben. Die (finale) achte Staffel (nächstes Jahr) wird nur sechs Episoden oder sogar „nur“ drei Episoden à 2 Stunden haben (manch einer munkelt dies). Bereits die sechste Folge der aktuellen siebten Staffel wird 71 Minuten dauern, die finale siebte Folge wird gar 81 Minuten lang sein! Das ist Spielfilmlänge.
Inhaltlich ist die siebte Staffel fulminant. Es gibt keinerlei Füller mehr. Es kracht in jeder neuen Szene und der Inhalt wird regelrecht vorangepeitscht. In Staffel 1 benötigte ein Charakter noch mehrere Episoden um von Ort A nach Ort B zu gelangen (Beispiel: Tyrions Reise vom Eyrie nach King’s Landing). In Staffel 7 vergehen (von der Logik her) mehrere Tage, wenn nicht sogar Wochen, innerhalb einer Episode! Manchmal sogar von Szene zu Szene!

Es ist okay, wenn auch tatsächlich etwas zu rasant. Der Grund hierfür könnte in den Gehältern der Darsteller liegen. Diese werden per Episode bezahlt, egal, ob sie fünf oder fünfzig Minuten auftauchen. Und wenn deren Agenten gut verhandelt haben, werden die Gehälter dementsprechend hoch sein. Sie wissen auch, dass die Serie ohne sie nicht mehr fortzuführen ist. Einen Wechsel würde kein Zuschauer akzeptieren. Je weniger Episoden, desto weniger Gehälter. Emilia Clarke (Daenerys), Kit Harington (Jon Snow), Lena Headey (Cersei Lannister), Peter Dinklage (Tyrion Lannister) und Nikolaj Coster-Waldau (Jaime Lanister) sollen pro Episode bis zu 2 Millionen Dollar erhalten. Inklusive Bonus sogar bis zu 2,6 Millionen Dollar! Diese hohe Summe macht sich bemerkbar. Selbst mit einem Gesamtbudget von 100 Millionen US-Dollar pro Staffel.

Am Ende ist dies nur eine Spekulation von meiner Seite. Aber Serien sind natürlich auch Wirtschaftsproduktionen und werden von ökonomischen Rahmenbedingungen auch inhaltlich bestimmt. Es ist sehr gut möglich, dass insbesondere Emilia Clarke als auch Kit Harington die 2 (2,6) Millionen Dollar pro Episode tatsächlich erhalten und bei einer typischen Zehn-Episoden-Staffel wäre die Verpflichtung für beide Darsteller schon 40 Millionen US-Dollar des Gesamtbudgets wert. Und dann kommt noch der Rest des Casts… Selbst ein Nebencharakter wie Jorah wird gut verhandelt haben. Vielleicht einer der Gründe warum bestimmte Storylines zwar inhaltlich befriedigend aber doch sehr rasch beendet oder vorangetrieben wurden. HBO geht sicher nicht das Geld aus, aber auch sie müssen ein Maximalbudget festlegen. Drei weitere Folgen, um auf die 10 Episoden pro Staffel zu kommen (und somit mehr Zeit für die Entfaltung der Storyline), würde dementsprechend mehr kosten. Und dies kann wirtschaftlich nicht zwingend Sinn ergeben. Die Fans kaufen die Blu-ray-Sets zum selben Preis ja sowieso. Egal, ob pro Staffel sieben oder zehn Episoden drin sind.

Wie gesagt, es ist okay. Es wäre schöner gewesen, wenn auch Staffel 7 und 8 über je zehn Episoden verfügen würden. Einfach damit man etwas mehr Zeit hat, es runder zu erzählen. Auf der anderen Seite ist der große Konflikt nun angebrochen. Es geht Knall auf Fall. Keine Sekunde wird mehr „verschwendet“. Trotzdem fühlt es sich inhaltlich etwas falsch an. Heulen auf hohem Niveau, keine Frage.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!