Eine Mischung aus „Gravity“ (2013) und „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ („Alien“, 1979) erwartet den Zuschauer in diesem knackigen Sci-Fi-Horror. Dem ewigen Vergleich zu Scotts Meisterwerk kann sich kaum ein Filmemacher entziehen, der eine solche oder ähnliche Thematik aufgreift. „Life“ versucht die Science-Fiction allerdings auf ein Minimum zu reduzieren und den Horror in ein reales Setting zu hüllen. Natürlich folgt auch „Life“ gewissen Genre-Regeln, was ich persönlich allerdings sehr „erfrischend“ fand. Hört sich paradox an, aber der Charme des Films liegt tatsächlich darin, dass „Life“ letztlich ein großes, star-besetztes und teils wunderschön inszeniertes B-Movie ist, ohne dass die Charaktere sich aber darüber bewusst sind, dass sie sich letztlich in einem Monstermovie befinden. Es ist kein lahmer B-Spoof, so wie er heute vor allem im Independentfilm-Bereich so schrecklich populär ist. Es werden keine Gags gerissen, um vermeintliche Logiklöcher zu stopfen, oder unnötige Anspielungen und Augenzwinkereien auf klassische Genrevertreter vorgenommen. Der Film nimmt sich ernst, die Charaktere nehmen ihre Welt ernst, die Bedrohung ist real.
Manch einer wird bemängeln, dass die Story zuviel für die große Leinwand gewesen sei und eher in eine Episode der „Twilight Zone“ oder „Outer Limits“ gepasst hätte. Mag auf dem Blatt Papier so sein, aber dann hätten wir das herrliche B-Movie „Life“ nicht in dieser Qualität bekommen.
Als Zuschauer würde ich übrigens auf die Trailer verzichten (oder nur den ersten Teaser schauen). Diese verraten nicht soviel, wie man meinen könnte, aber das Ende darf dann doch als wunderschön überraschend gelten. Und zwar in bester „Twilight Zone“ / „Outer Limits“-Manier.
‐ Markus Haage