Werbung

Mörderspinnen (USA, 1977)

verfasst am 14.Mai 2009 von Markus Haage

„Ihr sollt brennen! Brennen!!!“

Abteilung: Guilty Pleasures.

(© Koch Media)

Bessy stirbt. Die preisgekrönte Kuh von Farmer Colby steht kurz davor den Jordan zu übertreten – und das obwohl sie die stärksten Euter des ganzen Landes hat. Colby ist rastlos („So krank war noch keine Kuh. Sieht aus als wäre sie in ein Hornissennest gelaufen. Ich hab so etwas noch nie gesehen!“) und sucht Dr. Robert Hansen – Tierarzt und Schwerenöter in Personalunion – auf. Selbst dieser weiß keinen Rat – und das obwohl er William Shatner ist. Also schickt er eine Blutprobe von Bessy an Diane Ashley, Wissenschaftlerin und Blondine und somit dem Charme und Fängen eines Shatners für die restlichen 90 Minuten ausgeliefert.

(© Koch Media)
(© Koch Media)

Gemeinsam untersuchen sie die merkwürdigen Tiertode. Schnell steht fest: Spinnen sind am Werk! Und sie attackieren nicht nur mehr die Tierwelt, sondern auch Menschen! Shatner und Diane sind sich der Gefahren bewußt, doch die lokalen Behörden ignorieren ihre Warnungen (natürlich…). Solange bis SODOM UND GOMORRHA AUSBRICHT…

(© Koch Media)
(© Koch Media)

Die Stadt ist verloren. Diane und Shatner retten sich in den lokalen Imbiss. Doch schon bald ist auch ihr Haus vollkommen eingewoben…

Wie ich eingangs erwähnte, gehört „Mörderspinnen“ zu meinen ganz persönlichen Guilty Pleasures. Schuld daran sind wohl meine Eltern, die sich jahrelang weigerten Kabelfernsehen Einzug in unseren Haushalt zu gewähren. Während andere Kinder Transformers oder Wrestling schauen konnten, musste ich mich mit dem öffentlich-rechtlichen Programm abfinden. Zugegeben: Heute würde ich es vorziehen, für einen 10-Jährigen stellte dies allerdings schon eine gewisse Folter dar. Ein gewisser Vorteil liegt aber dennoch auf der Hand: Dadurch, dass das öffentlich-rechtliche Programm (damals) über sage und schreibe drei Sender verfügte (ARD, ZDF, N3), hat man die Fernsehzeitung genauer studiert, um ja nicht irgendeine seltene Perle zu übersehen. Und zu diesen Perlen gehörten absolute Smasher wie „Planet der Affen“, „Invasion der Körperfresser“, „Flucht ins 23.Jahrhundert“ – oder eben „Mörderspinnen“! Alles Streifen die in regelmäßigen Abständen Freitag oder Samstag Nachts ins Programm gestreut wurden. Somit gehört „Mörderspinnen“ zu den Filmen, die mich seit meiner Kindheit begleiteten und begeisterten.

(© Koch Media)
(© Koch Media)

Natürlich ist es deswegen überhaupt gar nicht möglich den Streifen in irgendeiner Art und Weise neutral zu bewerten (wat wa eh nie machen…), denn jede Szene (und INSBESONDERE das Ende!) sind mit einer Erinnerung verbunden und wenn man ganz ehrlich ist, dann ist „Mörderspinnen“ zwar ein grundsolider B-Horror, aber eben auch nicht mehr. Experimente (oder gar Innovationen) gibt’s keine. Mysteriöse Todesfälle, tougher Sunnyboy sowie wortgewandte Wissenschaftlerin gehen diesem nach. Menschen sterben (Plot-Point 1), lokale Behörden ignorieren dies (inklusive Sheriff und Bürgermeister)! Panik bricht aus (Plot-Point 2), Kampf um das nackte Überleben beginnt. Ende. Dafür ist dies wenigstens, wie erwähnt, solide in Szene gesetzt und bietet für das CGI-verwöhnte Auge einige skurrile Momente. Denn was heute im Computer entstehen würde und spätestens in den 1980ern durch Gummi-Imitate ersetzt wurden wäre, war in den 70ern noch echt. Nämlich die Hauptdarsteller, die Mörderspinnen.

Ohne Rücksicht auf Verluste wurden knapp 5000 Spinnen ans Set gekarrt und über die Schauspieler ausgekippt, die sich gnadenlos an ihnen rächen. In dem sie sie zertreten, erschlagen, anzünden, zerschießen, überfahren… Der Spinnen-Body-Count dürfte in die Hunderte gehen.

(© Koch Media)
(© Koch Media)

Fatality:
Stylisher 70er-Tierhorror, der mittlerweile (aufgrund seiner unzähligen Veröffentlichungen im Fernsehen) fast schon einen kleinen Kultstatus inne hält. Für Fans des abseitigen Horrors kein Pflichtprogramm, aber ein eindeutiger Tipp!

Markus Haage

Werbung
Produkt bei Amazon.de bestellen!
Über Markus Haage 2267 Artikel
Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!