Bill Gold ist verstorben.
Im Alter von 97 Jahren ist der US-amerikanische Designer Bill Gold verstorben. Ihr kennt vielleicht seinen Namen nicht, seinem Werk seid ihr aber über Jahrzehnte sicherlich begegnet. Sei es im Kino-Foyer oder der Videothek. Gold galt als einer der kreativsten und einflussreichsten Filmplakat-Designer der Nachkriegszeit, der mit vielen unterschiedlichen Stilrichtungen arbeitete und diese im Grunde allesamt für sich perfektionierte.
Seine Karriere begann bereits in den 1940er-Jahre mit Poster-Illustrationen zu Filmen wie „Yankee Doodle Dandy“ (1942) oder auch „Casablanca“ (1942). Über die Jahrzehnte erschuf er das Artwork zu Filmen wie „Uhrwerk Orange“, „Der Exorzist“, „Erbarmungslos“, „Papillon“, „Woodstock“, „Mystic River“, „Escape from Alcatraz“, „Dog Day Afternoon“, „Platoon“, „Moonwalker“, und viele mehr. Am häufigsten porträtierte er wohl Clint Eastwood. Es gibt kaum einen populären Eastwood-Film zu dem er nicht das Plakat gestaltete. Eastwood konnte er blind zeichnen. Und dies mit einer Detailverliebtheit und einem Ausdruck, wie es nur ganz wenige hätten schaffen können. Er hat Eastwoods markantes Gesicht zu einer Ikone gemacht. Auch zu zahlreichen Bond-Filmen designte er die Poster-Kampagne. Hierfür nutzte er auch simple fotografische Arrangements, wie dieses Teaser-Poster zum (inoffiziellen) Bondfilm „Sag niemals nie“ (1983) mit Sean Connery zeigt.
Zu seinen letzten Arbeiten gehörte das Plakat zu Eastwoods „J. Edgar“ (2011) mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle, welches ich persönlich für absolut brillant halte und inhaltlich zu seinen besten Arbeiten zähle. Zwischen „Casablanca“ (1942) und „J. Edgar“ (2011) liegen damit 69 Jahre Schaffenszeit.
Eine Zusammenfassung seines Gesamtwerks ist auf seiner offiziellen Website zu finden: http://billgold.net
‐ Markus Haage