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Lizard – Die totale Mutation (Italien, 1990)

verfasst am 2.Januar 2010 von Markus Haage

„Sie müssen sich nur einmal vorstellen, was passieren würde, wenn unter den vielen genetischen Fehlern eine ein Individuum produziert, das niemals altert - und demzufolge nie stirbt! Und dies Individuum wie sich selbst reproduziert!“
- „Zunächst einmal würde die Umgebung eine solche Spezies belohnen. Aber über kurz oder lang würde diese Spezies so dominant, dass sie jeden Raum und jede Nahrungsquelle aufbraucht. So ist es doch?“
„Richtig, und schon bald wäre diese Rasse vernichtet und würde eine Wüste hinterlassen.“

Die alte Trash-Mär: Zum Zwecke der Forschung mixt ein genialer Wissenschaftler seine Gene mit denen eines Tieres. Das Ergebnis: Schreiende Frauen, verängstigte Kinder, vor sich hin blubbernde Gesichter. Das Drama kann beginnen.

(© Ascot Video)

Dr. Peter Houseman hat nicht nur einen äußerst exquisiten Modegeschmack, sondern auch noch ein Hirn so groß wie Mosambik. Durch dieses riesige Gehirn flitzen so einige wegweisende Ideen – meistens halten ihn mickrige Forschungsgelder davon ab sie umzusetzen – doch diesmal kann er seine geringen Mitteln dazu nutzen, sie in die Wirklichkeit zu transferrieren.

(© Ascot Video)
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Er arbeitet an der Entschlüsselung der menschlichen DNA – mit dem Ziel den Alterungsprozess zu stoppen! Da bekanntermaßen Reptilien über eine recht lange Lebenszeit verfügen, wäre es doch eine unglaublich pfiffige Idee, einfach die DNA eines Reptils mit der eines Menschen zu verbinden. Jetzt könnte man meinen, dass dies nicht so einfach geht – jedenfalls nicht nach dem Motto „In einem Topp kommt alles rein, wird zusammengematscht und die Soße dann gespritzt“ – aber falsch gedacht. Denn genau so einfach ist das. Diese Idee ist natürlich genial – leider ist Houseman nebenbei Professor und an die ethischen Grundsätze seiner Universität gebunden (Laaaangweilig!) – und der Förderausschuss versteht keinen Spaß, schon gar nicht mit Genexperimenten.

(© Ascot Video)

Doch Houseman weiß natürlich, nur die Harten kommen in den Garten. Also probiert er sein Gemisch in einem Augenblick der brundle’schen Selbstüberschätzung an sich selber aus. Hätte er es lieber sein gelassen. Anfänglich schien sich seine Vermutung zu bestätigen, doch schon bald geht das gesamte Experiment nach hinten los. Seine Haut altert rapide und seine Kontaktlinsen…ach, ne…seine Augen sind jetzt… Na, ja, grün eben.

(© Ascot Video)
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Der schockierte Leser wird sich nun fragen, wohin dieser ganze Wahnsinn noch führen soll!? Ganz einfach: Hierhin…

(© Ascot Video)
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Auf dem Regiestuhl nahm hier der allseits bekannte George Eastman Platz, der uns bereits in unzähligen Italo-Schlockern als Darsteller von der Leinwand grüßen durfte. Eastman inszeniert seinen Film routiniert, geht keine großen Experimente ein und bietet den Fan des abseitigen Films genau das, was er erwartet und sucht. Auffällig sind die zahlreichen Storyelemente, die man bereits aus Cronenbergs „Die Fliege“ (1987) kennt. So schleicht auch Houseman, nachdem er sich sein Serum spritze, durch die Nacht, lässt sich mit Nutten ein und kann seine anfänglich neu errungenen Kräfte nicht kontrollieren.

Zu den wenigen Überraschungen zählt unter anderem Laura Gemser, die hier einen ihrer letzten Film-Auftritte hat. Ansonsten bietet uns Eastman einen sehr routinierte Monster-Achterbahn, die in einem unglaublichen Finale ufert. Inhaltlich nichts neues, die Umsetzung dürfte aber selbst dem kampferprobten Trashfan ein Lächeln abringen…

Fatality:
Kleiner, unauffälliger Horrorschinken, den man sich gepflegt Sonntagnachts zum krönenden Abschluss der Woche reinziehen kann. Innovationen gibt es keine. Eastman inszeniert seinen Film sehr geradlinig mit einigen kleinen Matscheffekten als jeweilige Szenenhöhepunkte. Für den Horrorfreak wohl ungeeignet, für den B-Fan durchaus mal einen Blick wert.

Markus Haage

Über Markus Haage 2274 Artikel
Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!