Persönlicher Rerun von „The Outer Limits“ nebenbei. Die kanadische Anthologie-Serie aus den 90ern (ein Reboot der S/W-Serie aus den 60ern) gehörte dank ProSieben zu meiner TV-Jugend. Deswegen stellt der Rerun auch ein merkwürdig kontinuierliches Déjà-vu dar. Es gibt je sieben Staffeln mit je 22 Episoden. Ordentlich viel Stoff.
Die Serie ist ziemlich gut gealtert. Natürlich waren die Effekte aufgrund des limitierten Budgets bereits in den 90ern etwas mau, inhaltlich bietet sie aber teils geniale Episoden auf. Ich bin erst bei Mitte Staffel 2. Hervorheben möchte ich aber unbedingt den Story-Arc um einen intergalaktischen Krieg zwischen Erde und einer außerirdischen Rasse. In Staffel 1 gab es ein wunderschönes Kammerspiel in einem extraterrestrischen Gefängnis mit Robert „T-1000“ Patrick in der Hauptrolle. In Staffel 2 wird die Geschichte über Patricks Charakter in einer Episode fortgeführt. Beide Episoden (Staffel 1: „Krieg der Planeten“, Staffel 2: „Die Superbombe“) bilden einen Story-Arc und deren jeweilige Enden sind herrliche Mindfucks im Stile eines „Planet der Affen“ (1968). Die Folge „Die Superbombe“ hat ein dermaßen brillantes Ende, dass es mir zwanzig Jahre später noch in Erinnerung blieb (und aufgrund dieser Episode ich auch zur Serie jetzt zurückkehrte). Es gibt mehrere solcher Storyarcs. Sympathisch ist die letzte Folge der ersten Staffel, die auf mehrere (voneinander unabhängige) Episoden eingeht und diese inhaltlich verbindet (die Episoden stehen aber nicht in Verbindung zueinander). Innerhalb der Serie (oder hier der ersten Staffel) sehr sympathisch und geekig inszeniert, auch wenn das Twist-Ende zu erwarten war.
Auch der Horror-Anteil ist überraschend hoch, selbst wenn dieser fast immer wissenschaftlichen Fiktions-Themen unterworfen ist. Anspieltipp aus der zweiten Staffel: die Folgen „Natürliche Auslese“ und „Die Androiden“ (inhaltlich großartig, Umsetzung unterhaltsam kostengünstig). Gerade das geringe Budget verleiht der Serie einen gewissen Pulp-Charme, auch wenn dies wohl nicht in aller Konsequenz beabsichtigt ist. Leider gibt es auch verhältnismäßig viel Durchschnitt. Recht mittelmäßige Episoden. Allerdings steigt die Qualität der Episoden kontinuierlich an. Ich habe da noch viele grandiose Episoden im Hinterkopf, auf die ich mich freue (wie z.B. „Music of the Spheres“ mit Kirsten Dunst).
Interessant ist übrigens, dass man sich wohl etwas von populären Kinofilmen des Phantastischen Kinos hat beeinflussen lassen. In manchen Episoden erkennt man Werke wie John Carpenters „Sie leben“ oder „Species“ wieder.
‐ Markus Haage
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