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„Star Trek“ – Eine nie enden wollende Welle an Collections…

verfasst am 14.September 2021 von Markus Haage

Bereits Mitte September erschien eine erneute Neuauflage von Teilen der klassischen „Star Trek“-Kinofilme auf UHD. Erstmalig handelt es sich hierbei um 4k-Restaurationen, die die alten Leinwand-Abenteuer von Kirk und Co. im neuen Glanz präsentieren wollen. Aber sind diese neuen Editionen ein Muss für Trekkies?

Ein neues Jahr bringt neue „Star Trek“-Editionen. Wie oft die Serie und die Filme in unterschiedlichen Editionen für den Heimmedienmarkt neu aufgelegt wurden, können wohl wirklich nur noch Trekkies aus dem Kopf aufsagen. Bei einer groben Nachzählung unter Zuhilfenahme von Online-Quellen komme ich auf rund neunzehn (in Zahlen: 19) Editionen nur zu den regulären Kinofilmen in den vergangenen zwanzig Jahren. Unter kuriosen Namen wie „Legends of the Final Frontier“, „Limited 50th Anniversary Collection“, „Original Motion Picture Collection“ und „Stardate Collection“ oder noch kurioseren Verpackungsarten wie der „Shuttle Box“, wurden die Kinofilme immer und immer wieder releast. Bei den Serien wird’s noch wilder. „Star Trek: Raumschiff Voyager“ („Star Trek: Voyager“, 1995–2001) in einer Kühlschrank-Edition? Ausverkauft und unter Trekkies ein heiß begehrtes Sammlerobjekt…

Es scheint somit einen Markt zu geben, und so überrascht es natürlich auch nicht, dass die klassischen Filme auf einem neuen Medium, der UHD, erneut (nun unter dem Titel „The Original 4-Movie Collection“) ein Release erfährt. Diesmal aber nur die ersten vier Filme: „Star Trek: Der Film“ („Star Trek: The Motion Picture“, 1979), „Star Trek II: Der Zorn des Khan“ („Star Trek II: The Wrath of Khan“, 1982), „Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock“ („Star Trek III: The Search for Spock“, 1984) oder „Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart“ („Star Trek IV: The Voyage Home“, 1986). Die anderen Filme werden selbstredend früher oder später nachkommen. Wohl in einer weiteren Collection, um dann in einer erneuten Collection als Einheit zusammengeführt zu werden.

Die neue UHD-Collection.
(© Paramount Home Entertainment Germany)

An sich wäre dies nun keinen neuen Beitrag wert – dazu sind wohl einfach zu viele Kollektionen erschienen –, aber für diese neue Auflage hat man tatsächlich das Bild für eine 4k-Präsentation restauriert. Erstmalig geschah die Bild-Restauration für das DVD-Release anno 2002. Mit der Blu-ray arbeitete man erneut an den Filmen. Das eingesetzte DNR (Digital Noise Reduction) sollte den Grain abschwächen, sorgte aber auch hier für das bekannte Phänomen der „Wachsgesichter“. Dafür wirkten die Farben weitaus kräftiger. Mit der neuen UHD ging man wieder einen Schritt zurück. Der Grain ist nun deutlich sichtbar, das Bild aber auch dunkler und etwas natürlicher. Als Beispiel je eine Einstellung von der DVD-Veröffentlichung aus dem Jahre 2002 (oben), dem Blu-ray-Release von 2009 (Mitte) und der aktuellen UHD von 2021 (unten) zu den Filmen „Star Trek II: Der Zorn des Khan“ und „Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart“.

Szene aus „Star Trek II: Der Zorn des Khan“ (1982). Oben: Die DVD von 2002. Mitte: Die Blu-rays von 2009. Unten: Die UHD von 2021. Wichtig: Die Bilder wurden zur Darstellung komprimiert und können nur einen groben Eindruck vermitteln.
(© Paramount Home Entertainment Germany)
Szene aus „Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart“ (1986). Oben: Die DVD von 2002. Mitte: Die Blu-rays von 2009. Unten: Die UHD von 2021. Wichtig: Die Bilder wurden zur Darstellung komprimiert und können nur einen groben Eindruck vermitteln.
(© Paramount Home Entertainment Germany)

Die ausgewählten und komprimierten Bilder können natürlich nur einen groben Eindruck vermitteln. Auch, weil die gewählten Einstellungen des favorisierten Abspielgeräts heutzutage einen enormen Einfluss auf das Sehvergnügen haben. Weitere Vergleiche finden sich hier:

Die Frage, die sich dem geneigten „Star Trek“-Fan aber stellt, ist, ob sich eine erneute Anschaffung lohnt? Es ist in gewisser Hinsicht eine Endlos-Debatte, denn wie eingangs erwähnt, wird dies nicht die letzte Edition sein (abgesehen von der Tatsache, dass die Filme auch einzeln, aber nur auf Blu-ray erworben werden können). Zumal die Aufteilung der klassischen Filme schon etwas irritiert (nur Teil I-IV werden vorerst veröffentlicht). Die perfekte Restauration existiert natürlich nicht. Persönlich lehnte ich das drastische DNR der 2000er-Jahre ebenfalls ab, dennoch gefallen mir die kräftigeren Farben und die grundsätzliche Klarheit des Bildes enorm. Dies ist aber natürlich rein persönlicher Geschmack. Was allerdings ärgerlich bleibt, ist die erneute Nicht-Veröffentlichung der Director’s Cuts, die wenigstens optional auf den Discs hätten erhältlich sein können oder sollen. Zumindest, wenn man es wollte (der Director’s Cut von Teil 1 wird für den Streamingdienst Paramount+ tatsächlich restauriert, aber eben vorerst nicht für die UHD). Diese existieren mit Ausnahme von „Star Trek II: Der Zorn des Khan“ nur auf DVD. Solange diese nicht für ein weiteres Heimmedium veröffentlicht werden – im besten Fall restauriert – sollte man wohl einfach mal ein Update oder gar eine Collection aussetzen. Aber das sagten wir Trekkies ja bereits vor der letzten Collection… Und der davor… Und davor… Und… davor. Also, … *dramatische Pause* … her damit.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!