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Kommentar: Das Problem mit Ultra-HD…

verfasst am 20.Juni 2015 von Markus Haage

Und das nächste „Medium“ ist angekündigt. Fox wird Ende des Jahres in Deutschland endlich (!) die ersten Ultra-HD-Blu-rays herausbringen. Es gibt bereits einen Standard, sowie ein Logo (hoffentlich wird kein neues Amaray-Format eingeführt). Und ja, man braucht dafür einen neuen Player! Panasonic bringt den ersten im Herbst auf den Markt.

Die Blu-ray konnte sich nie so richtig durchsetzen, noch immer dominiert die DVD den Verkauf und Verleih. Dies ist kurios, denn die Blu-ray stellt einen echten Qualitätssprung gegenüber der DVD dar. Vllt. soll deswegen die Ultra-HD die Verkäufe ankurbeln. Aber: für viele Filme, vor allem effektlastige Filme vor dem Jahr 2000, stellt die 2k-Auflösung der Blu-ray (wenn denn neu abgetastet und nicht nur hochgerechnet wurde) das Maximum dar (zumindest mit einem Full-HD-Fernsehen ab 50 Zoll). Bei Filmen wie „Star Trek VI – Das unentdeckte Land“ sieht man nun bei der 2k-Auflösung, wie die Klingonen am Anfang des Films an dünnen Seilen in der Schwerelosigkeit baumeln. 2k, quasi Full HD, ist bei alten Filmen nicht zwingend hilfreich. Oftmals muss jetzt nach bearbeitet werden, siehe „Predator“. Bei „Ghostbusters“ sollte Gozer am Ende eigentlich eine nackte Frau darstellen, deren Geschlechtsorgane von undurchsichtigen Schaum bedeckt sind. Den Ganzkörperanzug der Schauspielerin kann man nun sehr leicht erkennen. Dies sind nur ganz wenige Beispiele.

Die Einführung des Ultra-HDs-Format freut mich dennoch bei vielen aktuellen Produktionen, bei älteren Produktionen sollte 2k, die reguläre Blu-ray, wohl das Maximum darstellen. Also braucht sich niemand eine neue Sammlung anschaffen. Ich denke, dass die Blu-ray den besten Kompromiss darstellt. Zumindest wenn die Filme nicht nachträglich bearbeitet werden sollen, denn…

(© Paramount Pictures / Schnittberichte.com)

…genau dies geschieht mittlerweile ja zuhauf. Damit die Serie „Star Trek – The next Generation“ auch auf hochauflösenden Medien anschaubar ist, hat man diese komplett nachbearbeitet. Die Serie wurde auf Zelluloid gedreht, danach für die Efffektbearbeitung auf Video kopiert. Kein Problem, die Auflösung für damalige Abspielmedien (TV, VHS, etc.) reichte aus. Aber damit existieren die Effekteinstellungen allerhöchstens nur noch in SD. Diese mussten somit für das Blu-ray-Release komplett neu angefertigt werden und wurden somit verfälscht. Alle Matte Paintings und Miniaturbauten wurden ersetzt. Jeder Beam, jeder Laserstrahl – alles. Wer somit „The next Generation“ in seiner Originalfassung besitzen möchte, muss auf die DVD zurückgreifen. Natürlich sollte erwähnt werden, dass Paramount wirklich viel Rücksicht genommen hat und versuchte die Effekte überzeugend zu imitieren. Aber es bleibt dennoch eine Verfremdung, die die Kunst der alten SFX nicht mehr repräsentiert.

Es ist wohl leider davon auszugehen, dass dies bei vielen alten SFX-Filme auch der Fall sein wird, wenn sie für ein Ultra-HD-Medium neu aufbereitet werden. Extremes De-Noising (wie bei „Predator“) wird vllt. ein Standard werden. Denn dies unterdrückt nicht nur das übliche und normale Filmrauschen, sondern verschleiert auch alte SFX-Techniken (Maskenübergänge, etc.), die nun sehr gut sichtbar sind.

Ultra-HD, oder 4k, ist übrigens nur ein weiter Schritt. Bei YouTube kann man sich bereits Videos in 8k anschauen.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!