Der britische Komiker, Regisseur, Schauspieler und Autor Terry Jones ist im Alter von 77 Jahren verstorben.

(© Sony Pictures)
Terry Jones war Gründungsmitglied der legendären Komikertruppe Monty Python und tourte mit ihr noch 2014 ein letztes Mal durch Großbritannien. Zusammen mit Eric Idle, John Cleese, Graham Chapman und Terry Gilliam inszenierte er die legendäre Comedy-Sendung „Monty Python’s Flying Circus“ (1969–1974). Jones führte neben Terry Gilliam auch Regie bei dem Monty-Python-Film „Die Ritter der Kokosnuss“ („Monty Python and the Holy Grail“, 1975) und zeichnete sich ebenfalls für die Regie von „Das Leben des Brian“ („The Life of Brian“, 1979) und „Der Sinn des Lebens“ („Monty Python’s The Meaning of Life“, 1983) aus. Bei Letzterem soll Jones den Großteil des Budgets für die grandiose Inszenierung des Songs „Every Sperm is sacred“ geopfert haben, ohne dies dem Rest des Teams vorab gesagt zu haben. Es hat sich gelohnt. Jones tritt im Song natürlich ebenfalls als katholische Mutter auf.
Zu seinen späteren Filmen als Regisseur und Autor zählt unter anderem das Werk „Erik, der Wikinger“ („Eric the Viking“, 1989) mit Tim Robbins in der Hauptrolle, welches insbesondere in Deutschland durch seine eigentümliche Synchronisation einen gewissen Kultstatus erhielt. Auch inszenierte er zahlreiche Sendungen für das Fernsehen. So führte er bei „Die Abenteuer des jungen Indiana Jones“ („The Young Indiana Jones Chronicles“, 1992–1996) Regie und präsentierte mehrere Dokumentationen für die BBC, die sich vor allem durch seinen schwarzen Humor auszeichneten. Jones war auch als Autor tätig und verfasste den ersten Drehbuchentwurf zu Jim Hensons „Die Reise ins Labyrinth“ (Labyrinth, 1986).
Als Schauspieler trat er in zahlreichen Filmen und Serien auf. In erster Linie bleibt er natürlich für seine Rollen innerhalb der Monty-Python-Werke in Erinnerung. Die Mutter von Brian (Graham Chapman) in „Das Leben des Brian“ spielte Jones. Eine aufgrund von Jones‘ eigenwilligem Spiel hysterische Figur, die ihre tiefen Spuren in der Popkultur hinterließ und auch heute noch zahlreich zitiert wird.
Als gebürtiger Waliser wurde Terry Jones für sein Lebenswerk im Jahre 2016 mit einem BAFTA Cymru-Award geehrt. Auch wurde ein Asteroid nach ihm benannt (9622 Terryjones), der zumindest von seiner Größe her das Potenzial besitzt, alles Leben auf der Erde auszulöschen. Das war ganz sein Humor.
Terry Jones verstarb im Kreise seiner Familie am 21. Januar 2020.
‐ Markus Haage