Richtig gelesen. Superman legt seine amerikanische Staatsbürgerschaft ab. Dies sorgt besonders im konservativen Feuilleton für sehr viel Unruhe. FoxNews (wer denn auch sonst) behauptet gar, dass damit eine weitere amerikanische Ikone niedergerissen wird. Unrecht haben sie damit nicht – denn Superman kämpfte immer für „justice, truth – and the American way of life“. Doch bereits 2006 hat dies Brian Singer in SUPERMAN RETURNS mehr oder weniger verneint, indem aus dem American way of life, der „ganze andere Kram“ gemacht wurde.
Jetzt zieht DC aber in einem Comic – keiner Adaption – mehr oder weniger nach und lässt Superman zum Weltbürger werden.
Im Grunde nur konsequent, ist er doch ein Außerirdischer vom Planeten Krypton dessen irdische Zieheltern lediglich Amerikaner waren. Aber natürlich ist Superman ein amerikanischer Held. Zumindest war er es immer. Die Welt dreht sich jedoch und es ist letztlich nur eine logische Schlußfolgerung, dass Superman für alle Menschen kämpft – und nicht exklusiv für eine Nation. Times, they are a changing – sang Bob Dylan einst. Genau so ist es.
Das Kleingedruckte: Natürlich schmeißt Supi seine Staatsbürgerschaft nicht einfach so weg. Da er Ami ist, hat sein Handeln eine internationale Krise heraufbeschwört, die eben an seine Staatsbürgerschaft geheftet ist. Deswegen entscheidet er sich: ich bin jetzt Erden-Bürger. Dennoch: ein sehr gewagter Schritt von DC.
‐ Markus Haage