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„Westworld“: Die vielleicht beste Sci-Fi-Serie aller Zeiten!?

verfasst am 8.September 2018 von Markus Haage

Zugegeben: Die Überschrift ist absichtlich reißerisch gewählt. Dennoch: Mein Herz geht auf. „Westworld“-Staffel 2. Wie grandios. Anthony Hopkins, Beethoven, Da Vinci, 70er-Popkultur, Science-Fiction-Pulp, Philosophie, Historie, alles. Folgender Moment aus der zweiten Staffel fasst meine Begeisterung am ehesten zusammen. der Clip enthält (natürlich) Spoiler (in gewisser Weise), aber wer die Serie nicht kennt, wird dadurch gegebenenfalls angefixt.

„Als die Bibliothek von Alexandria in Flammen aufging, verbrannten Geschichten aus zehntausend Jahren zu Asche. Doch sie gingen nie wirklich verloren. Sie wurden zu einer neuen Geschichte. Die Geschichte des Feuers selbst. Vom Drang der menschlichen Rasse etwas Wunderschönes zu besitzen… und es in Brand zu stecken.“

Endlich geschafft die zweite Staffel von „Westworld“ zu beginnen (gerade die siebte Episode abgeschlossen). Auch wenn sie wie Staffel 1 stringenter hätte inszeniert werden können, – es gibt auch in Staffel 2 einige unnötige Füller-Episoden oder aufgeblasene Nebenhandlungen – ist es doch von einer immer schier unglaublich hohen Qualität. Erzählerisch, inszenatorisch. Ich muss dazu sagen, dass ich für solch eine Serie extrem empfänglich bin. Da werden die großen Fragen der Menschheit anhand einer Science-Fiction-Prämisse abgearbeitet. Vermischt mit zahlreichen Gleichnissen, Verweise, Referenzen und Zitate aus Kunst und Kultur. Ob Film, Theater, Historie, Oper, Popkultur, ein faszinierendes Netz wird gesponnen, um die Geschichte nicht nur zu erzählen, sondern ihr zahlreiche Ebenen und Interpretationsmöglichkeiten zu geben. Das geschieht auf sehr elegante Weise. Es ist kein Selbstzweck, kein Selbstgewichse. Es wirkt nicht aufgezwungen, so als ob man über andere inhaltliche Unzulänglichkeiten hinwegtäuschen wollte (ick hör‘ dir trapsen, „Matrix: Reloaded“). „Westworld“ ist komplex ohne an der eigenen Komplexität zu ersticken. Man muss sich aber nicht nur Zeit nehmen, sondern den Erzählstil auch annehmen (trotz der vom Sender vorgegebenen Episoden-Anzahl).

In der zweiten Staffel referenziert sich die Serie sogar selber. Auch dies erfüllt auf wunderbare Weise einen besonderen inhaltlichen Zweck.

Auch diejenigen, die meinen Englisch fließend zu sprechen oder zu verstehen, würde ich durchaus die deutsche Sprachfassung empfehlen. Oft (aber nicht immer) kommt es auf die Details an, um die Geschichte ganz zu fassen. Ein Zitat aus einem populären Song, eine Referenz auf Da Vincis Werk. Das kann schnell untergehen, wenn man kein Muttersprachler ist. Aber das wäre nur eine Empfehlung.

So oder so, gehört „Westworld“ zu den besten Serienformaten, die das moderne TV geschaffen hat. Von solch einer komplexen Qualität hätte man noch vor 15 Jahren nur geträumt.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!