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Kiss in Attack of the Phantoms (USA, 1978)

verfasst am 22.März 2009 von Markus Haage

„Armageddon is coming to this park tonight.“
- „We don’t work with a second act, Deveroux, besides, Armageddon is a lame group.“

Das Unglaubliche ist passiert: Man hat Kiss ihrer Superkräfte beraubt!

(© BMG Video)

Der verrückte Wissenschaftler Abner Devereaux, dessen Hauptberuf es ist Roboter für den Vergnügungspark Magic Mountain zu bauen, wird von seinem Arbeitgeber gefeuert. Seine lebensechten Robotniks ziehen zu wenige Zuschauer an – und da der Park sparen muss, setzt man ihn vor die Tür. Grund für den Sparkurs: Als neue Hauptatrraktion wurde Kiss angeheuert.

(© BMG Video)
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Doch ein waschechter Mad Scientist wie Abner lässt sich diese Demütigung nicht bieten und schwört Rache. Er entscheidet sich Kiss-Roboter zu bauen – darunter ein feuerspeiender und 3-Meter-großer Gene Simmons – die, die Original-Crew vernichten sollen. Abners Plan scheint aufzugehen – und niemand scheint die Roboter stoppen zu können – außer natürlich: KISS!

(© BMG Video)
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Glücklicherweise sind Kiss keine normalen Menschen, sondern übernatürliche Wesen aus der Welt des Rock ’n’ Rolls! Und so verwundert es auch nicht, dass sie alle übermenschliche Fähigkeiten besitzen, um den Geist des Rocks und das Wohl der gesamten Menschheit zu beschützen.

Ace „Spaceman“ Frehley kann Laserstrahlen schießen und sich teleportieren,…

(© BMG Video)
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Gene „The Demon“ Simmons spuckt Feuer und besitzt eine übermenschliche Stärke,…

(© BMG Video)
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… ebenfalls wie Peter „Catman“ Criss, der zudem übermenschliche Schnelligkeit und Springkraft besitzt,…

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…und Paul „Starchild“ Stanley, der auch Laserstrahlen schießen, sowie sich in die Gedanken andere Menschen beamen kann.

(© BMG Video)
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Doch wat bringen diese Fähigkeiten, wenn sie an ein mystisches Amulett geknüpft sind, welches Devereaux Kiss stiehlt und sie somit ihrer Superkräfte beraubt? Also braucht Kiss irdische Hilfe. Diese finden sie im Teilzeit-Groupie Melissa. Auch wenn sie kurzzeitig von Abner in seinem Untergrund-Labor gefangen halten werden, schafft Melissa es ihnen das Amulett – und somit ihre Kräfte – wiederzubringen…

(© BMG Video)
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Doch Abner hat bereits seine Laserkanone gezückt und seine Geisterbahn-Monstren auf gejagt…

(© BMG Video)
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Ja, ja – was man nicht alles für das liebe Geld macht. 1978 – auf dem Höhepunkt ihrer Karriere – entschieden Kiss sich auf Anraten ihres Managements, einen abendfüllenden Spielfilm zu produzieren. Eine Comicreihe war bereits auf dem Markt geworfen (mit ihrem eigenen Blut gedruckt!), eine Spielzeugreihe in Planung, sprach also nicht sehr viel gegen einen eigenen Film. Eigentlich. Das Ergebnis: Einer der erfolgreichsten Fernsehfilme des Jahres – und eine der peinlichsten Momente in Kiss’ Karriere. Denn obwohl des Erfolges (der in erster Linie auf ihre Popularität zurückzuführen war), konnten Kiss mit dem fertigen Produkt nicht sonderlich viel anfangen. Bis 1991 war es jedem, der für sie arbeitete, sogar verboten über den Film zu sprechen. Erst heute können sie mit einem Lächeln darauf zurückblicken und haben den Schmontz sogar offiziell veröffentlicht, als Teil von „Kissology Volume Two: 1978-1991“.

Die Gründe warum dieses Trash-Baby solange auf dem Dachboden versteckt wurde, sind vollkommen klar: Die Effekte sind klobig, das Schauspiel quasi nicht vorhanden, die Story nicht ernstzunehmen. Ein Viertel des Streifens besteht aus Konzertmitschnitten, der Rest wurde auf das inszenatorische Minimum einer Sketchshow reduziert. Ace Frehleys Sprechrolle wurde aus ausländischen Fassungen fast komplett herausgeschnitten, des Weiteren tauchte er oft zu den Drehs nicht auf, so dass sein (afro-amerikanischer) Stuntman seinen Part übernehmen musste. Peter Criss wurde in der (englischen) Nachsynchronisation von einem fremden Synchronsprecher gesprochen, angeblich weil Criss sich weigerte seinen Text erneut einzusprechen. Bis zum Drehende wusste Kiss nicht einmal wie der Film ausgeht, da sie ihre Dialoge immer erst vor dem Dreh der einzelnen Szenen erhielten, und um die Kampfszenen nicht zu brutal wirken zu lassen, wurden diese mit Comic-Musik untermalt (um deren Ernsthaftigkeit absichtlich für eine geringere Freigabe herunterzuspielen). Im Grunde stellt „Kiss von Phantomen gejagt“ (so der deutsche Kino-Titel) einen fleischgewordenen Scooby-Doo-Cartoon dar. Weswegen es auch nicht verwundert, dass Joseph Barbera hier wohl als Ausführender Produzent in Erscheinung tritt.

Fatality:
It’s bad, it’s cheesy, it’s an embarrassment – but it’s Kiss. Therefore it’s a classic.

Markus Haage

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Über Markus Haage 2272 Artikel
Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!