Werbung

Star Wars: Holiday Special (USA, 1978)

verfasst am 21.Dezember 2007 von Markus Haage

„We celebrate a day of peace. A day of harmony. A day of joy we can all share together joyously. A day that takes us through the darkness. A day that leads us into might. A day that makes us want to celebrate the light. A day that brings the promise that one day, we'll be free to live, to laugh, to dream, to grow, to trust, to love, to be.“

Lange bevor Jar Jar Binks über die Leinwand stolperte, Medichlorianer im Blut der Jedis rumschwammen und Darth Vader ein emotionales „NOOOOOOOOOOOO!“ ausstieß, gab es bereits etwas nicht minder Merkwürdiges im „Star Wars“-Universum, dass jede Womp-Ratte in ihr Loch zurückkriechen liess, nämlich den „Tag des Lebens“…

(© Lucasfilm Ltd.)

1978, kurz nach dem phänomenalen und mehr als überraschenden Kinoerfolg des 10-Mille-teuren „Krieg der Sterne“ (heute bekannt unter „Star Wars – Episode 4: A New Hope“) wurde ein 90-minütiges Fernsehspecial für das Abendprogramm von ABC produziert, welches dem Sender für Thanksgiving gute Quoten und Lucas harte Kohlen bescheren sollte. Das er diesen Schritt sehr schnell bereute, wurde bereits kurz nach der Veröffentlichung klar, denn Lucas verbot fortan jegliche weitere Ausstrahlung dieses Specials. Niemals wieder wurde das „Holiday Special“ in irgendeiner Form aufgeführt. Zumindest offiziell. Unter Fankreisen genoss das Werk schnell Kultstatus und so wurden spätestens in den 90ern recht schlechte VHS-Kopien für horrende Summen auf Sammlermärkten und Conventions unter dem Ladentisch verscherbelt. Der Grund warum der Streifen nie wieder aufgeführt wurde und somit schnell zum Kultwerk avancierte, ist recht simpel: das „Holiday Special“ ist Trash. Purer Trash. Dazu noch auf schwammigen, aber sehr unterhaltsamen 70er-Fernseh-Niveau.

Die Handlung dieses Werks ist recht schnell erzählt: auf Kashyyk, Chewbaccas Heimatplanet wird der „Tag des Lebens“ gefeiert, eine Art Wookiee-Erntedankfest. Chewbacca will dies natürlich nicht verpassen und setzt alles dran mit Hilfe seines überschaubaren Freundeskreises, bestehend aus Prinzessin Leia, Luke Skywalker und Hannes Solo, nach Kashyyk zu seiner Familie zu kommen. Ja, richtig. Zu seiner Familie. Das, das Imperium diese Ansammlung von Wookiee noch nicht zu Bettvorlegern verarbeitet hat, ist erstaunlich, dass Chewbacca selbst das Leben seiner Rebellen-Freunde riskiert, um zu dieser Ansammlung von Wookiee zu kommen, um so erstaunlicher…

(© Lucasfilm Ltd.)
(© Lucasfilm Ltd.)

Zu sehen: Chebaccas Frau (!) Malla, sein Sohn Lumpy (ja, wirklich) und sein griesgrämiger Vater Itchy. Die liebe Familie sehnt sich also nach Chewbacca, aber dieser wird mitsamt Han vom Imperium verfolgt, welches auch bereits einen Sturmtrupp nach Kashyyk geschickt hat. Diese haben sich bei Chewbacca im Haus eingemietet und schauen dort…Fernsehen. „Star Wars“-TV…u.a. einen Kopfgeldjäger-Comic und eine „Doku“ namens „Das Leben auf Tattooine“. Wer jetzt noch atmet, kriegt sogleich den nächsten Schlag ins Gesicht in Form von Bea Arthur, auch bekannt als Dorothy aus „Golden Girls“, die mit Aliens in der Tattooine-Bar singt und tanzt…apropos „singen und tanzen“ – auch Leia kann sich dies nicht verkneifen, am Ende, wenn alle wiedervereint sind, treffen sich die Wookiee aus der Nachbarschaft und feiern den „Tag des Lebens“ mit Chewie und Han und Luke und C3PO…und Leia…singend…

Prust.

Die Liste der dargebotenen Unglaublichkeiten ist lang. Eine Abarbeitung dessen eine Qual, aber Leute…da müssen wir nun durch. Wie sagen wir immer so schön: heulen bringt nichts…also, was war das nochmal…

1. Bea Arthur schmeißt die Aliens singend und tanzend aus der Tattooine-Bar…

(© Lucasfilm Ltd.)
(© Lucasfilm Ltd.)

2. Boba Fett hat seinen ersten Auftritt im „Star Wars“-Universum…

(© Lucasfilm Ltd.)
(© Lucasfilm Ltd.)

3. Chewbaccas Familie…

(© Lucasfilm Ltd.)
(© Lucasfilm Ltd.)

4. Jefferson Airplane gibt hier als Jefferson Starship ein schwummeriges Space-Konzert…

(© Lucasfilm Ltd.)
(© Lucasfilm Ltd.)

5. …und alle schunkeln gemeinsam zu Leias „Tag des Lebens“-Hymne.

(© Lucasfilm Ltd.)
(© Lucasfilm Ltd.)

Offizielles Kanon wurde das „Holiday Special“ selbstverständlich nie, nun ja, um genauer zu sein: offiziell existiert es auch eigentlich gar nicht. Im heutigen „Star Wars“-Universum ist Chewie weiterhin Wookiee-Single, ein intergalaktisches Fernsehprogramm gibts nicht (oder es wird zumindest nicht erwähnt) und Luke hat seinen Pilzkopf nie getragen. Von daher kann man als „Star Wars“-Fan aufatmen und dieses recht unterhaltsame Werk ignorieren, wenn man sich als Fan zu ernst nimmt…

Fatality:
Unterhaltsamer Schalk aus dem „Star Wars“-Universum, der ohne Frage nicht ernstzunehmen ist. 4 Köppe…spätestens bei Bea Arthur bricht man zusammen…

Blue Harvest: 0%
Rogue One: 0%
Golden Girl: 100%

Markus Haage

Über Markus Haage 2283 Artikel
Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!