„Each of these scum pits has hired soldiers against the other for control of the well, it’s the poor villagers caught in between who suffer.“
Ein Königreich, zwei Schlößer, 50 Meter voneinander entfernt. Beide aus Pappmaché, beide von finsteren Herrschern bis an die Zähne bewaffnet. Inklusive Gummimonstren. Dazwischen David Carradine. Wer auf hohle „Sword ’n’ Sorcery“-Schinken steht, darf genau jetzt seinen Schlüpper ausziehen…
Durch die endlosen Wüsten eines nicht bestimmten Abschnittes des Grand Canyons stolpert Kain, Schwertkämpfer mit finsterer Mine – direkt ins Königreich Yam-A-Tar (schon mal einen Kopp für den Namen…). Dort hockt rechts der fette Zeg, der zumindest vom Auftreten her als Jabba the Hutt (inklusive nervendem Sidekick-Reptil) durchgehen könnte, während im linken Abschnitt Bal Caz rumlümmelt, der von Natur aus der schwächere der beiden Rivalen ist, dafür aber barbusige Sklavinnen ertränkt (wohl so ’ne Minderwertigkeitskomplex-Sache). Kain, kein Dummer, denkt sich, dass er die Situation ausnutzen sollte. Anstatt beide Kriegsherren selber zu enthaupten (hat ja immer ein fettes Zauberschwert auf dem Rücken geschnallt), entscheidet er sich, die Arbeit den beiden selber zu überlassen. Er bietet beiden Kriegsherren seine Dienste an, um sie gegeneinander auszuspielen…
Im Grunde haben wir hiermit die gesamte Story dieses 78-minütigen (minus acht Minuten Vor- und Abspann) Barbaren-Kloppers dargelegt und Filmgeeks wird eines sofort aufgefallen sein: Hier hamma es mit einer weiteren Variante von Akira Kurosawas berühmten „Yojimbo“-Motivs zu tun, bekannt aus dem gleichnamigen Klassiker, als auch „Django“, „Für eine Handvoll Dollar“, „Last Man Standing“ oder gar „Lucky Number Slevin“. Hier bekommen wir aber noch vier-tittige (sagt man das so?) Frauen, sowie fette Monster zu sehen. Was schonmal als Pluspunkt gewertet werden darf. BTW: Ich bin mir ziemlich sicher, das die Herren Mutanten (rechtes Bild) für einen weiteren Fantasy-Smasher recycelt wurden (ein Tipp wäre hilfreich)…
Apropos nackte Frauen. Ein wichtiger Bestandteil dieses Films, denn selbst Hauptdarstellerin Maria Socas (durfte auch durch „Wizards of the lost kingdom – Magier der verlorenen Welten“ poltern) trägt ihre blanke Brust unentwegt zur Schau – in jeder Szene. Die haben soviele nackte Weiber, da sie sie sogar reihenweise absaufen lassen können….
Das war nur die Spitze, denn alle zwei Minuten gibt’s dazu ’nen fiesen Blick von Herrn Carradine.
Und wenn’s mal keinen fiesen Blick gibt, dann alle zwei Minuten… Nun, ja.
Und alle zwei Minuten wird sich auch noch geprügelt…
Von den Monstern ganz zu schweigen…
Tjajajaja, hinter dem doch recht schnöden Titel „Der Krieger und die Hexe“ verbirgt sich ein knallharter Fantasy-Bomber aus den Katakomben Cormans, der alles aufbietet was gutes B-Gekloppe aus den 80ern ausmacht. Und das quasi im Minutentakt. Entweder Herr Carradine kuckt fies in die Kamera, oder eine desorietnierte Nebendarstellerin hält ihre Euter in selbige. Wenn mal kein tapferer Recke mit seinem Schwert rumfuchelt um einen Kampf zu beginnen, werden Frauen gefoltert oder Gummimoster durch die Gegend geschleudert. Als Sahnehäubchen erhielt der Streifen auch noch einen ziemlich funkigen Western-Soundtrack. Die für einen Fantasy-Film untypische und gerade deswegen fast schon geniale Eröffnungsmelodie kann sich wirklich hören lassen – wahrscheinlich versuchte mal sich leicht an dem „Yoyjimbo“-Remake „Für eine handvoll Dollar“ anzulehnen.
Fatality:
Schande, das es den Kram nicht als DVD gibt. So gammelt diese kleine Perle seit Jahren auf den Magnetbändern der Videoverleihversion vor sich hin…in der Hoffnung von seinem Schicksal irgendwann erlöst zu werden. Völker dieser Erde, schaut auf diesen Film…oder irgendwer der ’ne DVD-Presse hat. Würde ja schon reichen.
‐ Markus Haage
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