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Film-Event: „Terminator 2“ 3D, Helmstedt (August 2017)

verfasst am 29.August 2017 von Markus Haage

Vor 26 Jahren schmuggelte mich meine große Schwester zu „Terminator 2“ ins Roxy Kino Helmstedt. Eines der einprägsamsten filmischen Erlebnisse meines Lebens. Jetzt sitze ich 26 Jahre später wieder in demselben Kino und schaue den Film erneut. Ein Kreis schließt sich.

Die Leinwand des Roxy-Kinos in Helmstedt.
(© Neon-Zombie.net)

Zu James Camerons „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ (1991) besitze ich eine besondere Beziehung. Die Fortsetzung erschien auf dem Höhepunkt von Arnold Schwarzeneggers Popularität. Er war der Actionheld meiner Kindheit, zu dem ich jeden Schnipsel las, den ich kriegen konnte. Als „Terminator 2“ nur als Plakat im Camera am Holzberg in Helmstedt angekündigt wurde, wohlgemerkt Monate vor dem Kinostart, stratzte ich als Grundschüler regelmäßig zu eben diesen Aushang, in der Hoffnung dort neue Filmbilder oder Informationen zu sehen. Aber schon das simple Plakat begeisterte mich. Kurz vor Kinostart erschien der Comic zum Film aus dem Hause Ehapa. Er wich inhaltlich vom Film ab, war teils sogar kindgerecht umgeschrieben, aber erlaubte zumindest mir als Grundschüler einen tieferen Blick in die Welt des Terminators. Als der Film dann endlich in die Kinos kam und ich dies in der Kinovorschau der Braunschweiger Zeitung vernehmen konnte, bettelte ich meine Eltern regelrecht an, mit mir ins Kino zu gehen. Meine große Schwester fand sich zum Glück dazu bereit und noch am Starttag ging es in die 20 Uhr-Vorstellung. Natürlich war ich viel zu jung dafür, meine Schwester konnte mich aber zum Glück in den Kinosaal schmuggeln. Selbstredend wurden zwei Tickets gekauft. Was ich dann auf der großen Leinwand sah, gehört wohl zu den prägendsten Momenten meines Lebens… Ich erinnere nur an die grandiose Eröffnungssequenz. Kurze Zeit später kaufte ich mir den Roman zum Film. Weniger weil ich diesen tatsächlich lesen wollte, sondern um etwas vom Film zu besitzen. Zu meiner Überraschung enthielt dieser zahlreiche nicht umgesetzte Handlungsbögen, da er auf dem originalen Drehbuch von William Wisher und James Cameron basierte. Den Roman besitze ich auch heute noch. Wenn auch nicht mehr im besten Zustand.

Meine Beziehung zu „Terminator 2“ hat sich über die Jahrzehnte etwas verändert. Einige Monate nach dem Videostart sah ich erst den Originalfilm. Anfangs gefiel er mir nicht so gut wie Teil 2. Heutzutage ist dies aber komplett anders. Ich bevorzuge „The Terminator“ (1984) mittlerweile in allen belangen, was allerdings keinerlei Abwertung der Fortsetzung darstellt. Es sind eben zwei Filme auf unglaublich hohem Niveau inszeniert. Dementsprechend „aufgeregt“ war ich, „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ nach 26 Jahren wieder auf der großen Leinwand sehen zu dürfen. Und das auch noch in exakt demselben Kino, in dem ich den Film erstmalig sah. Einige Jahre sind vergangen, seitdem ich die Fortsetzung überhaupt sah, auch wenn ich diese in ihren unterschiedlichen Fassungen quasi in- und auswendig kenne. Nun, nachdem der Vorspann lief, kann ich nur zu einem Urteil kommen: Sensationell.

„Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ ist unglaublich gut gealtert, auch wenn natürlich an einigen Effektszenen (Animatronics, Rückprojektion, etc.) oder eher Effekteinstellungen der Zahn der Zeit nagte, aber dies sind tatsächlich Kleinigkeiten und so braucht sich der Film auch im direkten Vergleich zu aktuellen Blockbusterproduktionen wahrhaftig nicht zu verstecken. Ganz im Gegenteil sogar! Es war erholsam, einen solch handwerklich durchdachten Film mal wieder im Kino sehen zu dürfen. Perfektes Pacing und Timing, unglaublich kreative Kameraeinstellungen, das zeitlose Setdesign! Der Film könnte mit minimalen Requisiten-Updates problemlos in der Gegenwart spielen! Die gesamte Inszenierung lässt unzählige aktuelle Produktionen wirklich alt aussehen. Auch das 3D war zu meiner Überraschung fantastisch. Eigentlich bin ich kein Fan von 3D-Vorstellungen und versuche diese immer zu vermeiden, aber hier war ich wirklich angetan. Man merkt, dass Cameron das 3D sehr smart einsetzt. Nur dann, wenn es visuell wirklich Sinn ergibt. Ansonsten rutscht es eher angenehm in den Hintergrund. Es bietet einen visuellen Mehrwert und drängt sich eben nicht auf. Eine brillante Konvertierung!

Den Film noch einmal auf der großen Leinwand sehen zu dürfen, stellte wirklich ein besonderes Erlebnis für mich dar und für diese Möglichkeit bin ich dem deutschen Verleih Studiocanal und dem Helmstedter Roxy-Kino unheimlich dankbar. Als der Abspann zu Ende ging, realisierte ich, dass sich nicht nur die Welt in den letzten 26 Jahren verändert hat, sondern ich mich natürlich auch. Der Film allerdings nicht. Er wird mich bis zu meinem letzten Atemzug auf die ein oder andere Art und Weise begleiten und ich werde zu ihm immer wieder gerne zurückkehren.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!