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Paramount+ startet in Deutschland

verfasst am 8.Dezember 2022 von Markus Haage

Mit Paramount+ startet am 8. Dezember 2022 ein neuer Streaming-Dienst in Deutschland, dessen bisherige Inhalte weitestgehend bekannt sind, aber für die Zukunft mehr als nur vielversprechend sind.

Der Boom der Streaming-Netzwerke geht unaufhaltsam weiter. Auch wenn Disney+ seit 2019 rund mehrere Milliarden US-Dollar Verlust gemacht haben soll (je nach Kalkulation), erwartet man für 2024 in der Gewinnzone zu landen. Das hohe Minus ist selbstredend auch auf die drastischen Investitionen zurückzuführen. Ein unabhängiges Vollprogramm für alle Altersgruppen und Geschmäcker zu erstellen, bedarf eben nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld. Großangelegte Serien und Filme können auch in den Streaming-Netzwerken floppen. Das Publikum rechnet hochbudgetierten Werken oftmals nicht den gleichen Wert wie klassisch vertriebene Spielfilmen bei. Sicherlich einer der Gründe, warum zahlreiche Streaming-Filme mittlerweile einen limitierten Kinostart erhalten. Doch trotz aller Unkenrufe kann man wahrlich nicht behaupten, dass das Streaming-Konzept gefloppt wäre. Netflix verfügt mittlerweile über 223 Millionen Abonnenten weltweit. Disney+ kann indes 163 Millionen Abonnenten verbuchen (Stand: Herbst 2022). Milliarden-Umsätze werden weltweit eingefahren, auch wenn die immensen Produktionskosten den Profit noch drücken. Demnach überrascht es auch überhaupt nicht mehr, dass auch die klassischen Studios den Weg in die Streaming-Unabhängigkeit gehen. Mit Paramount+ launcht nun auch eines der ältesten Majorstudios Hollywoods einen eigenen Streaming-Service in Deutschland.

(© Paramount+ © 2022 ViacomCBS. All Rights Reserved.)

Ursprünglich existierte Paramount+ schon weitaus länger und ging aus dem Pay-TV-Streaming-Mischprogramm „CBS All Access“ hervor, welches vorab nur in den USA zu empfangen war. Der US-Fernsehsender CBS (Columbia Broadcasting System) gehört zu demselben Medien-Konglomerat wie Paramount. Da CBS außerhalb der USA allerdings einen geringen Bekanntheitswert besaß und Paramount Pictures eine der wenigen ikonischen Marken mit hohem Wiedererkennungswert global darstellt, wurde „CBS All Access“ schlicht umbenannt. Eine weise Entscheidung. Mit dem klassischen Paramount-Logo verbindet man automatisch Jahrzehnte an Hollywood-Unterhaltung. Es stellt nicht nur eine Marke, sondern auch ein Qualitätsmerkmal dar. Demnach sind die Erwartungen zum Deutschland-Start auch dementsprechend hoch. Paramount+ dürfte nicht nur über Jahrzehnte an wegweisenden Hollywood-Produktionen verfügen, sondern über ihr Medien-Konglomerat auch an Jahrzehnten an Fernsehserien-Archiven. Alles, was von CBS jemals produziert wurde, kann zumindest theoretisch exklusiv auf Paramount+ präsentiert oder neu interpretiert werden. So verwundert es wohl auch nicht, dass eine der ersten großen Prestige-Serien unter dem Titel „The Offer“ (2022) die Produktionsgeschichte zu Francis Ford Copollas ewigen Klassiker „Der Pate“ („The Godfather“, 1972) darstellt.

„The Offer“, die Serien-Adaption der Produktionsgeschichte zu „Der Pate“.
(Photo Cr: Sarah Coulter/Paramount+ © 2022 ViacomCBS. All Rights Reserved.)

Daneben sollen natürlich die klassischen Marken massiv ausgebaut werden. Warner Bros. hat DC, Disney hat Marvel und „Star Wars“, Paramount hingegen „Transformers“, „Teenage Mutant Hero Turtles“, „Mission: Impossible“ als auch „Star Trek“. Man munkelt bereits, dass die dritte Staffel von „Picard“ (2019–) exklusiv auf Paramount+ gestreamt werden wird. Zum Deutschlandstart präsentiert man mit „Star Trek: Strange New Worlds“ (2022–) auch sogleich die neuste Trek-Serie, die unter Fans bereits enorm populär ist. Paramount+ wird sicherlich zum exklusiven Trek-Sender mutieren. Es ist eben die eine große Marke, die weltweit populär ist und von Fans aller Altersgruppen seit über 56 Jahren (!) zelebriert wird. Wer also Trekkie (oder Trekker) ist, wird um Paramount+ sicherlich nicht drum herum kommen.

Aber natürlich werden auch neue Franchises aufgebaut. Die extrem populäre Neo-Western-Serie „Yellowstone“ (2018–) hat mit „1883“ (2021–) und „1923“ (2022–) bereits zwei hochwertige Prequel-Spin-Offs erhalten. In „1923“ spielen gar Harrison Ford und Helen Mirren die Hauptrolle. „Yellowstone“ stellt ein absolutes Nischen-Phänomen dar, welches anfänglich vor allem aufgrund seines Settings von lautstarken Teilen der Medienlandschaft argwöhnisch angesehen wurde. Die Zuschauer haben dies glücklicherweise ignoriert. Der massive Erfolg ließ die Kritiker überraschend schnell verstummen.

Mein Land. Meine Regeln.
(© Paramount+ © 2022 ViacomCBS. All Rights Reserved.)

Derzeit sind in Deutschland einige Inhalte von Paramount+ aufgrund von Lizenzvereinbarungen noch auf anderen Netzwerken erhältlich oder bereits bekannt – „Dexter: New Blood“ (2022) feierte im Frühjahr bereits auf WOW Deutschland seine Premiere, „Yellowstone“ ist auch via dem Prime-Channel AXN abrufbar –, vollkommen eigenständig soll die neue Streaming-Plattform aber dennoch nicht werden. Wer über ein Sky Cinema-Abo verfügt, hat Paramount+ bereits inklusive. Auch ein Prime Video-Channel von Paramount+ lässt sich buchen. Wer weder Prime- noch Sky-Abonnent ist, kann Paramount+ dann direkt buchen. Allerdings nur via Kreditkarte! Ein Manko, welches auch bei AppleTV+ existiert. Eine reguläre Konten-Abbuchung oder eine Zahlung via PayPal ist derzeit noch nicht möglich. Warum auch immer.

Nur mit Kreditkarte gibt es Zugang zum eigenständigen Dienst.

Der Content, wenn auch zum Start weitestgehend bekannt, ist mehr als nur hochwertig. Paramount+ besitzt somit enormes Potenzial mit massiver Qualität zu glänzen. Nicht nur wegen den möglichen Archiven von CBS und Co., auf die man zurückgreifen kann, sondern gerade wegen der verhältnismäßig vielen Neuproduktionen. „Yellowstone“, „Dexter: New Blood“ (2022), „Star Trek: Strange New Worlds“, „The Offer“, „Halo“ (2022–) stellen allesamt kontrastreiches Premium-Entertainment dar. Ob sich die Buchung eines zusätzlichen Dienstes lohnt, muss jeder individuell entscheiden. Gemessen am Programm, kann es zumindest kein Fehler sein.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!