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Der Autogramm-Wahnsinn

verfasst am 18.Dezember 2017 von Markus Haage

Autogramme von Stars sind mittlerweile Big Business. Regisseure wie John Landis unterzeichnen i.d.R. nur noch mit persönlicher Widmung, denn auch online werden Autogramme hoch gehandelt (mit Widmung sind diese automatisch weitaus weniger wert). Und sind wir ehrlich: Wer weiß bei einem Online-Kauf oder bei einem Autogramm-Händler vor Ort schon, ob der Star WIRKLICH unterschrieben hat? Unterschriften kann man fälschen. Sehr leicht sogar. Es gibt sogar automatische Signiermaschinen, die eine Unterschrift einfach nachahmen können. Fälschungen gab es schon immer, weswegen bspw. auf eBay immer mehr Verkäufer Belege in Form von Convention-Fotos hinterlegen, mit denen bewiesen werden soll, dass sie sich das signierte Material eben persönlich abgeholt haben. Hier wird beispielsweise ein Autogramm von Chuck Norris für 250 US-Dollar (212 Euro) verkauft, als Beleg Fotos von irgendeiner Convention.

Filmszene aus „The Expendables II“ mit Autogramm von Norris.
(© Splendid Film/WVG)

Die Preise können stark variieren und scheinen auch abhängig vom signierten Material zu sein. Ein signierter Kinoaushang von Norris‘ Comedy-Quark „Top Dog“ bringt nur 40 US-Dollar. Wem das egal ist, kann also sehr kostengünstig für umgerechnet 34 Euro ein Autogramm von Norris ergattern. Bei diesem Beispiel kann man wohl von der Echtheit ausgehen. Die Eddingfarbe stimmt sogar mit dem obigen Autogramm überein (was aber natürlich höchstens nur ein Indiz und keinerlei Beleg ist). Ob es demnach wirklich echt ist, weiß man nie zweifelsfrei.

Auch bedeuten Zertifikate wohl nicht sehr viel. Stars wie Anthony Daniels (C-3PO) weisen auf ihrer Website sogar darauf hin, dass weder Fotos von einer Convention noch ein Zertifikat irgendeine Bedeutung haben. Daniels stellt sich komplett gegen den anonymen Netzhandel mit Autogrammen: http://www.anthonydaniels.com/darkside/index.html

Es gibt auch Reprints. Also signierte Bilder bei denen die Signatur nachgedruckt wird. Die kosten im Schnitt wohl um die 9 US-Dollar, sind aber natürlich irgendwie komplett sinnlos.

Will man hundertprozentige Sicherheit muss man am Ende wohl doch persönlich ein Autogramm kaufen. Das ist oft mit hohen Kosten verbunden. Im Fall von Chuck Norris kostet ein Autogramm mit Foto 205 Euro. Spritkosten (in meinem Fall) nach Süddeutschland (zur jeweiligen Convention) rund 90 Euro. Eintritt nochmal 20 Euro. Übernachtung und Verpflegung (sowie der Zeitaufwand) lassen wir mal wegfallen, weil man hardcore ist (irgendwie). Und zack ist man bei 315 Euro für ein Autogramm. Da sind die 212 Euro (Beispiel oben) schon relativ wenig. Wenn es denn wirklich echt ist.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!