Wie das US-Branchenblatt Variety berichtet, arbeitet Sony Pictures an einem neuen Ghostbusters-Film, eben „Ghostbusters 3“, der die Neuverfilmung von 2016 ignorieren wird. Hierbei wird es sich nicht um ein selektives Sequel handeln, sondern sich als eine direkte Fortsetzung zu den beiden klassischen Filmen verstehen. Die News gilt als bestätigt. Regisseur Jason Reitman hat sich via Entertainment Weekly bereits zu Wort gemeldet und nicht nur die Produktion, sondern auch das Setting verkündet.
„This is the next chapter in the original franchise. It is not a reboot. What happened in the ‘80s happened in the ‘80s, and this is set in the present day.”
– Jason Reitman via Entertainment Weekly
Es wurde auch bereits ein Teaser Trailer präsentiert, der den originalen Score von Elmer Bernstein aus dem ersten Film nutzt.
Aufgrund der wilden Produktionshistorie des dritten Teils, die man nun mehr als 25 Jahre zurückverfolgen kann (der erste offizielle Kommentar zu einem dritten Teil stammt von Dan Aykroyd aus dem Jahre 1994), sei es an dieser Stelle noch einmal klar gesagt: Ein dritter Teil, eine direkte Fortsetzung von „Ghostbusters II“ (1989), ist offiziell in Produktion. Kein Reboot (im klassischen Sinne), auch kein Remake. Ghostbusters-Regisseur Ivan Reitman wird produzieren, sein Sohn Jason übernimmt die Regie und das Drehbuch.
„Ghostbusters 3“ wurde über die Jahrzehnte vor allem von Dan Aykroyd gepusht, der zusammen mit dem bereits verstorbenen Harold Ramis (Dr. Egon Spengler) die Idee und das Drehbuch zum ersten Film umsetzte. Bereits seit Mitte der 1990er-Jahre gab es zahlreiche verifizierte Meldungen, auch Drehbuch-Leaks, zu einem möglichen dritten Teil. Eine Idee unter dem Arbeitstitel „Ghostbusters III: Hellbent“ hätte die Geisterseite von Manhattan gezeigt. Die Geisterjäger wären damit auf eine dunkle Spiegelseite unserer Realität katapultiert wurden, die eben von Geistern und Dämonen beherrscht wird. So sagte Dan Aykroyd gegenüber dem Hollywood Insider am 10. Februar 1998:
„The concept is that there’s a positive image of life and there’s a negative image of life. Hell is not some distant place, far away from this dimension or realm. Hell is right next door. It’s like those old tintype photos where you turn them one way and they look positive, then you just flick them slightly and they look negative. That’s our concept. Given the right technology you could flip the switch and all of a sudden the positive that we see in this room suddenly becomes negative. It’s kind of neat.“
– The Hollywood Insider, 10. Februar 1998
Ob dieses Konzept für den nun aktuellen dritten Teil erneut aufgegriffen wird, ist noch unbekannt. Hauptdarsteller Bill Murray, der einen Teil der Verfilmungsrechte besitzt, lehnte über Jahre hinweg eine weitere Fortsetzung ab, auch weil er mit dem zweiten Teil höchst unzufrieden gewesen ist. Die erste Fortsetzung war zwar finanziell erfolgreich, konnte allerdings bei Kritikern und beim Publikum keine große Begeisterung auslösen und steht seit jeher in der Kritik. Ein privater Streit zwischen Murray und Ramis, der seit ihrer Zusammenarbeit an „Und täglich grüßt das Murmeltier“ („Groundhog Day“, 1993) bestehen sollte, erschwerte eine Rückkehr des alten Teams zusätzlich. Ihren Streit sollen sie wohl erst am Sterbebett von Harold Ramis beigelegt haben.
Sony Pictures versuchte seit Jahren die Filmreihe zu reanimieren und hat dafür sogar ein eigenes Studio, die Ghost Corps gegründet. Seit dem Kauf von Columbia Pictures im Jahre 1989 gehören die Filmrechte den japanischen Entertainment-Konzern. Das Remake von 2016 konnte allerdings weder Fans noch Kritiker begeistern, stand aufgrund teils harscher Reaktionen gegenüber dem weiblichen Cast zeitweise über Monate im Fokus einer gesamtgesellschaftlichen Debatte.
Die Meldung der Variety gibt nun an, dass Jason Reitman, Sohn von Ghostbusters-Regisseur Ivan Reitman, die Regie bei einer neuen Fortsetzung mit dem alten Cast übernehmen wird. Jason Reitman galt schon früh als Regie-Wunderkind, war bereits mehrmals für den Oscar und den Golden Globe nominiert. Zu seinen Werken gehören Gesellschaftskomödien wie „Thank you for Smoking“ (2005), „Juno“ (2007), „Up in the Air“ (2009) und „Young Adult“ (2011). Das Projekt wird von Reitman als „passing of the torch“ beschrieben. Somit soll eine neue Generation das Ruder vor und hinter der Kamera übernehmen. Diese Idee ist nicht neu und wurde in unterschiedlichen Drehbuchentwürfen, die über die Jahre produziert wurden, schon verwendet. Bereits 1998 spielte man mit dem Gedanken eine junge Generation an Ghostbusters in einem dritten Teil einzuführen. Damals hatte man noch den bereits verstorbenen Chris Farley und den Shooting Star Will Smith im Hinterkopf. Auch in der Animationsserie „Extreme Ghostbusters“ ging man bereits 1997 diesen Weg. Hier führt Dr. Egon Spengler eine Gruppe junger Studenten an die Geisterjagd heran. Die Serie umfasst nur eine Staffel, allerdings mit vierzig Folgen.
Die Dreharbeiten zum neuen Film sollen bereits im Sommer diesen Jahres beginnen. Ein Kinostart ist für Sommer 2020 anvisiert. Dies klingt zwar sehr optimistisch, Jason Reitman soll aber bereits seit mehreren Monaten unter dem Geheimtitel „Rust City“ an dem Projekt arbeiten. Dies würde auch die zahlreichen, teils ominösen Kommentare seines Vaters Ivan Reitman zur Fortführung der Reihe nach dem gescheiterten Remake erklären. Ein Drehbuch von Reitman existiert ebenfalls bereits, welches er die letzten Monate entwickelt hat.
‐ Markus Haage
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