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Terminator, quo vadis? Eine Filmsaga vor dem Aus!?

verfasst am 21.Januar 2016 von Markus Haage

Es war im Grunde nur eine Frage der Zeit, aber jetzt ist es ganz offiziell: die angekündigte Fortsetzung zu „Terminator: Genisys“ wurde von Paramount vom Release-Kalendar für das Jahr 2017 genommen. Somit wird es kein Sequel geben. Andeutungen des Produktionsteams hat es in den letzten Monaten schon gegeben.

Was heißt das für das Franchise genau?

2019 fallen die Rechte an James Cameron zurück, weswegen in dieser kurzen Zeit wohl niemand es mehr wagen wird, irgendetwas Neues mit der Storyline anzufangen. Die Zeit ist einfach zu kurz, um etwas profitables daraus zu machen. Zumal Sony mit „Terminator: Salvation“ (2009) als auch Paramount mit „Terminator: Genisys“ (2015) kein großer Erfolg beschert gewesen ist, trotz hohen Budgets, unterschiedlichen Storylines und bekannten Stars als Zugpferde. Ich würde nicht sagen, dass das Terminator-Franchise Kassengift darstellt, und sicherlich ist es legitim auf die Schwächen der beiden Filme hinzuweisen, aber man muss auch zugeben, dass so wie es derzeit aufgebaut ist, es einfach nicht genügend Kinogänger interessiert. Dazu waren bereits die Startwochenenden beider Filme viel zu schwach.

Und nach 2019?

Das weiß nur Cameron. Aber er hat schon sehr, sehr häufig gesagt, dass er selber keinerlei Interesse an einer Fortsetzung habe. Ursprünglich sollte er tatsächlich „Terminator 3“ schreiben und inszenieren, doch der damalige Rechteinhaber wollte ein zu schnelles Release, so dass Cameron von dem Projekt Abstand nahm. Dies war bereits nach dem Erfolg von „Titanic“, Anfang der 2000er. Zu „Terminator 3“ gab es auch interessante alternative Drehbücher. Hier kämpfte Arnold bereits gegen sich selber. Sicherlich wird Cameron die Rechte nicht einfach so rumliegen lassen. Wenn ein junger Spund mit guten Ideen für eine Neuinterpretation vorbeikommt, wäre es unsinnig, dies zu verweigern.

Sollte Cameron ab 2019 die Rechte weiterverwerten, dann muss sich das Terminator-Franchise komplett neu erfinden, um relevant zu bleiben und darf hierbei keinerlei Rücksicht auf Verluste nehmen. Neue, mutige Ideen werden benötigt, und ein visionärer Filmemacher, der keine Angst davor hat, die alten Heiligtümer des Franchises einzureißen, um etwas neues aufzubauen.

Nachtrag: Weil es in den Komentaren aufpoppte. Ja, im direkten Vergleich hat „Genisys“ MEHR eingespielt als seine Vorgänger (bis auf „T2“). „T2“ hat offiziell im Jahr 1991 rund 520 Millionen US-Dollar eingespielt, „Genisys“ hingegen im Jahr 2015 rund 440 Millionen US-Dollar. Liest sich doch ganz gut, oder? Nein, denn die Zahlen täuschen. Warum? Deswegen: Das inflationsbereinigte Einspielergebnis von „Terminator 2“ ist mehr als doppelt so hoch als das von „Genisys“. „T2“ hat inflationsbereinigt rund 905 Millionen Dollar eingespielt, „Genisys“ 440 Millionen. Des Weiteren hatte „Terminator: Genisys“ den 3D-Zuschlag bei den Tickets und konnte in viel mehr Ländern gezeigt werden. „T2“ lief nicht in China, „Genisys“ schon, und dort spielte er rund 114 Millionen Dollar ein, somit mehr als 1/4 seines gesamten Box Office (aber Paramount erhält nur knapp 25% der Erlöse aus China). Auch war das Budget für „Genisys“ höher, vom Promotion-Budget ganz zu schweigen. „Genisys“ hat viel zu wenig Tickets verkauft, zu mittelmäßige Kritiken erhalten und keinerlei großes Interesse generiert. Eine Fortsetzung ergibt demnach keinen Sinn, wenn man dieselben Ressourcen für einen anderen oder gar mehrere andere Filme verwenden kann.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!